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Nearshoring: Die Antwort auf die Lieferkettenkrise?

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Produktionsverlagerung: Warum Nearshoring als Lösung der Lieferkettenprobleme gelten kann und welche Auswirkungen dies auf den österreichischen Markt hat

Die weltweite Lieferkettenkrise hat in Österreich zu steigenden Preisen und längeren Wartezeiten geführt. Um diesen Problemen zu begegnen, setzen immer mehr Unternehmen auf Nearshoring – die Verlagerung von Produktionsstätten in geografisch nahe gelegene Länder. Dieser Ansatz soll nicht nur Lieferengpässe beheben, sondern auch die Versorgungssicherheit erhöhen.

Was ist Nearshoring?

Nearshoring bedeutet, Produktionsstätten in Nachbarländer oder in geografische Nähe zu verlagern, um Transportwege zu verkürzen und schneller auf Marktentwicklungen zu reagieren. Für österreichische Unternehmen bedeutet dies oft die Verlagerung der Produktion nach Osteuropa, z.B. nach Tschechien, Ungarn oder Polen.

Laut dem Handelsverband Österreich gewinnt diese Strategie aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg an Bedeutung. Unternehmen möchten sich weniger von globalen Krisenherden und Lieferkettenstörungen in Asien abhängig machen.

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 © Foto von CHUTTERSNAP auf Unsplash

Auswirkungen auf Österreich

Nearshoring bietet Vorteile in Form von stabileren Lieferketten und kürzeren Transportwegen. Besonders die Elektronik- und Automobilindustrie profitieren davon, da Engpässe bei Mikrochips und Bauteilen die Produktion stark einschränkten. Durch die Verlagerung der Produktion nach Europa können diese Engpässe reduziert werden.

Im Bau- und Lebensmittelsektor ermöglicht Nearshoring eine regionalere Versorgung, was Preisschwankungen und Lieferverzögerungen minimiert. Der Trend zu nachhaltigerem Wirtschaften und kürzeren Transportwegen stärkt auch die lokale Produktion und verringert den CO₂-Fußabdruck.

Herausforderungen

Obwohl Nearshoring viele Vorteile bietet, sind die Produktionskosten in Europa höher als in Asien, was zu steigenden Preisen führen könnte. Der Fachkräftemangel in Osteuropa ist ein weiteres Problem, das die Umsetzung von Nearshoring-Strategien bremsen könnte, so das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO.

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 © news.at/KI

Elektronik und Automobilsektor profitieren vom Nearshoring

In den letzten Jahren hat vor allem die Elektronikindustrie stark unter der globalen Lieferkettenkrise gelitten, insbesondere durch den Mangel an Mikrochips. Durch Nearshoring könnten österreichische Unternehmen diese Engpässe besser in den Griff bekommen. Osteuropäische Länder haben begonnen, Investitionen in die Mikrochip-Produktion zu verstärken, wodurch sich die Versorgungslage auch für österreichische Unternehmen verbessern könnte.

Ähnlich verhält es sich im Automobilsektor, wo die Verfügbarkeit von Fahrzeugen aufgrund fehlender Bauteile stark eingeschränkt war. Durch die Verlagerung der Produktionskapazitäten nach Europa könnten Automobilhersteller ihre Abhängigkeit von asiatischen Lieferanten reduzieren und die Produktion stabilisieren.

Ausblick auf 2025

Bis 2025 dürfte Nearshoring in Österreich weiter an Bedeutung gewinnen. Kürzere Lieferketten, flexiblere Produktionsstrukturen und eine höhere Versorgungssicherheit werden die heimische Wirtschaft stabiler machen. Nachhaltigkeit und regionale Produktion werden weiterhin wichtige Themen sein, während Unternehmen gleichzeitig Kosten und Risiken abwägen müssen.

Nearshoring bietet somit eine vielversprechende Lösung für die Herausforderungen der globalen Wirtschaft – insbesondere in unsicheren Zeiten.

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 © Foto von Ethan Cull auf Unsplash

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