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Die kanadischen Zölle gelten, so Trudeaus Mitteilung, zunächst nur für Waren mit einem Gesamtwert von 30 Milliarden Dollar. Nach 21 Tagen werde das Volumen auf insgesamt 155 Milliarden Dollar erhöht. Und der kanadische Premier kündigte zudem an: "Sollten die US-Zölle nicht eingestellt werden, führen wir aktive und laufende Gespräche mit Provinzen und Territorien, um mehrere nicht-tarifäre Maßnahmen zu ergreifen." Dies könnte mutmaßlich eine Einschränkung oder gar den Stopp von Öl-Exporten in die USA bedeuten - eine Maßnahme, die die Vereinigten Staaten hart treffen würde.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump an den angekündigten Zöllen in Höhe von 25 Prozent für Waren aus Mexiko und Kanada festgehalten. "Sie treten morgen in Kraft", sagte Trump am Montag in Washington auf die Frage, ob es noch eine Chance auf eine Einigung gebe. Es gebe keinen Spielraum für die beiden Nachbarländer, noch eine Lösung zu finden, so der Republikaner.
Anfang Februar, als die Zölle ursprünglich in Kraft treten sollten, hatte Trump dann beiden Ländern einen Aufschub gewährt, weil sie eine bessere Grenzsicherung zusicherten. Damit konnte ein nordamerikanischer Handelskrieg mit ungewissen Folgen für die Weltwirtschaft vorerst abgewendet werden. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum kündigte die Entsendung von 10.000 zusätzlichen Grenzschützern an. Am vergangenen Donnerstag lieferte Mexiko zudem einige seiner berüchtigsten Drogenbosse an die USA aus.
Trump hatte seine Strafzölle immer wieder damit begründet, dass Drogen - vor allem Fentanyl - aus den Nachbarländern in die USA geschmuggelt würden. Trudeau betonte, dass seine Regierung hart daran gearbeitet habe, den Schmuggel zu bekämpfen, "obwohl weniger als ein Prozent des an der US-Grenze abgefangenen Fentanyls aus Kanada stammt". Von Dezember auf Jänner sei die Menge abgefangenen Fentanyls um weitere 97 Prozent gesunken - auf nur noch knapp 14 Gramm.