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Insolvenzprognose 2025: 6.700 Firmenpleiten in Österreich erwartet

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Gudrun Meierschitz

©Acredia/Martina Draper
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Die Insolvenzprognose für Österreich bleibt düster: Acredia und Allianz Trade rechnen 2025 mit einem Anstieg der Firmenpleiten um zwei Prozent. Besonders gefährdet bleiben Bau, Handel und Dienstleistungen. Globale Handelskonflikte könnten die Zahl weiter in die Höhe treiben.

Für Österreich zeichnet sich auch im Jahr 2025 eine hohe Zahl an Unternehmensinsolvenzen ab. Der Kreditversicherer Acredia und Allianz Trade rechnen mit rund 6.700 Pleiten, was einen Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. „Die Situation bleibt angespannt. Erst ab 2026 könnte sich die Lage leicht entspannen“, so Gudrun Meierschitz, Vorständin der Acredia Versicherung.

Globale Handelskonflikte als größte Gefahr

2024 war bereits ein schwieriges Jahr für österreichische Unternehmen: Es gab 6.550 Insolvenzen – ein Plus von 22 Prozent im Vergleich zu 2023. Besonders betroffen waren die Sektoren Finanzdienstleistungen (+31 Prozent), Bau (+16 Prozent) sowie Handel und Gastgewerbe mit einem Anstieg von 18 beziehungsweise 21 Prozent.

„Obwohl die KIM-Verordnung (Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungs-Maßnahmen) nicht mehr in Kraft ist, bleiben gerade das Bau- und Baunebengewerbe sowie der Handel und Dienstleistungen stark gefährdet“, erklärt Meierschitz. Die schwächelnde Wirtschaft in der Eurozone, insbesondere in Deutschland, und die rückläufige Nachfrage in vielen Bereichen setzen den Unternehmen weiterhin zu.

Die größte Gefahr für die Unternehmenslandschaft könnte jedoch von globalen Handelskonflikten ausgehen. „Sollte es zu einer Eskalation der Handelsstreitigkeiten kommen, müssten wir die Insolvenzprognose um einen Prozentpunkt anheben“, warnt Meierschitz. Das komplexe und volatile Geschäftsumfeld erfordere eine hohe Wachsamkeit, um Zahlungsausfälle zu vermeiden.

Ausblick in der Region und weltweit

Auch die Nachbarländer Österreichs sehen sich mit steigenden Insolvenzen konfrontiert. Für Italien wird ein Anstieg um 17 Prozent prognostiziert, Deutschland steht bei plus zehn Prozent, während die Tschechische Republik mit einem Zuwachs von fünf Prozent rechnet. In dieser ungewissen wirtschaftlichen Lage müssen Unternehmen in der gesamten Region ihre Resilienz stärken, so die Experten von Acredia.

Weltweit rechnen Acredia und Allianz Trade mit einem Anstieg der Insolvenzen um sechs Prozent im Jahr 2025 und drei Prozent im Jahr 2026. Besonders betroffen sind Russland (+24 Prozent), die Türkei (+20 Prozent), Brasilien (+13 Prozent) und die USA (+11 Prozent). Ein Ausnahmefall bildet Ungarn, wo die Zahl der Insolvenzen um 23 Prozent sinken soll.

„Insgesamt sind rund 2,3 Millionen Arbeitsplätze weltweit direkt gefährdet, was 120.000 mehr als im Vorjahr bedeutet“, erklärt Meierschitz. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind auch auf den Arbeitsmarkt gravierend, insbesondere in Westeuropa.

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