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Die Passiva wurden im Insolvenzantrag mit 51 Mio. Euro angegeben, die Aktiva mit 11,50 Mio. Euro. Rechnet man die besicherten Außenstände hinzu, kommt man jedoch auf Passiva von rund 69 Mio. Euro. Wobei ein zu 90 Prozent durch die COVID-19 Finanzierungsagentur des Bundes GmbH (COFAG) besicherter 14,4 Mio. Euro Kredit nicht zu den besicherten Außenständen zählt, sagte Gerhard Weinhofer von Creditreform im Gespräch mit der APA. Stattdessen tritt hier das Austria Wirtschaftsservice (AWS) als Insolvenzgläubiger auf.
Der Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverantwortung musste eingebracht werden, "weil erforderliche Kapitalzuflüsse nicht zeitgerecht erfolgten", teilte das Unternehmen mit. Offenbar war man auf der Suche nach einem Investor. "Man hört von einem chinesischen und einem türkischen Investor", merkte Weinhofer an.
Näheres wird bei der Gläubigerversammlung Anfang März bekanntgegeben werden. Da man an eine Sanierung anstrebe, geht der Gläubigerschützer davon aus, dass das Management mit der Sanierungsverwalterin Maria-Christina Nau kooperieren werde.
Neben der bereits angekündigten Schließung von 20 Filialen sollen vorerst keine weiteren Standorte geschlossen werden. Auch ein Personalabbau sei nicht geplant, obwohl das Unternehmen Anfang Februar beim AMS vorsorglich Kündigungen angemeldet hat. Die Beschäftigten erhielten seit Jänner kein Geld mehr. Von der Insolvenz nicht betroffen sind hingegen die 35 Filialen, die auf Franchise-Basis betrieben werden. Die Mitarbeiter können davon ausgehen, die ausstehenden Gehälter zeitnah zu erhalten, merkte Weinhofer an. "Das dauert in Österreich keine Monate, sondern Wochen".