News Logo
ABO

Finanzieller Druck verleitet Führungskräfte zu irrationalen Entscheidungen

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
2 min

©Pexels/Moose Photos
  1. home
  2. Aktuell
  3. Wirtschaft

Neue Studie zeigt, dass es in der Folge zu einer sinkenden Produktivität der Mitarbeitenden kommt.

Führungskräfte, deren Unternehmen unter finanziellem Druck leiden, treffen irrationale Entscheidungen. „Das liegt daran, dass Führungskräfte mit großen finanziellen Sorgen glauben, die Kontrolle zu verlieren“, erklärt dazu Trevor Spoelma von der Anderson School of Management der University of New Mexico (USA), der eine entsprechende Untersuchung durchgeführt hat.

Weitreichende negative Folgen

Dies führe dazu, dass diese Führungskräfte ihre Teams so strukturieren, dass sie mehr Entscheidungsbefugnis für sich selbst behalten, anstatt ihre Teams zu stärken, was wiederum einen Teufelskreis in Bewegung setzt: Die Produktivität sinkt und der finanzielle Druck wird noch größer.

Die hierarchische Entscheidungsstruktur verlangsame die Arbeit von Teams und verringere deren Fähigkeit, sich an Veränderungen und Unsicherheiten anzupassen. Das Problem des finanziellen Drucks habe in den vergangenen Jahren mit der globalen Corona-Pandemie, steigender Inflation und Unsicherheit an den Aktienmärkten noch zugenommen.

Frauen stressresistenter

Gestresste Führungskräfte versuchten die Oberhoheit bei der Arbeit zurückzugewinnen, indem sie sich auch zu kleinlichen Kontrollen hinreißen lassen, was feindselige verbale und nonverbale Verhaltensweisen wie das Verspotten oder Herabwürdigen ihrer Untergebenen einschließt, meint Spoelma. Bei männlichen Führungskräften sei das häufiger zu beobachten als bei weiblichen.

Der Management-Professor führt das auf geschlechtsspezifische Stereotypen und gesellschaftliche Erwartungen in Bezug auf finanzielle Fähigkeiten und Verantwortung zurück. Viele Männer betrachteten es als Kern ihrer Identität, verantwortungsbewusst und erfolgreich mit Geld umzugehen, und reagierten daher empfindlicher auf Hinweise, dass sie diesen Stereotypen nicht entsprechen.

„Männliche Führungskräfte sehen finanziellen Stress eher als ein Signal dafür, dass sie nicht den Geschlechterstereotypen entsprechen, und machen sich Sorgen darüber, wie andere sie deshalb sehen werden. Sie reagieren also viel stärker auf finanziellen Stress und neigen deshalb eher zu missbräuchlicher Führung“, unterstreicht Spoelma.

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER