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Der Rückgang bei den Verkaufszahlen an den Handel sei wegen der trüben Wirtschaft und der deswegen schwächeren Nachfrage der Konsumentinnen und Konsumenten erwartet worden. Zudem habe der Markt das überproportionale Wachstum der Coronajahre 2020 bis 2022 wieder hinter sich gelassen und sich auf einem "normalen" Niveau eingependelt. Dennoch brauche es "politische Rahmenbedingungen, die die Wirtschaft wieder anzukurbeln und die Kaufkraft zu stärken", fordert Hans-Jürgen Schoder, Sprecher der ARGE Fahrrad.
Im vergangenen Jahr gingen die Umsätze im Sport- und Fahrradfachhandel mit Fahrrädern um 11,1 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro zurück. Dennoch sei das vierte Jahr in Folge die Milliardenmarke überschritten worden.
Umsatztreiber waren vor allem E-Bikes, die 77 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten. Auch mengenmäßig sind Fahrräder mit Elektroantrieb weiter im Vormarsch - die an den Handel verkaufte Stückzahl stieg 2024 von 220.493 auf 226.076. Der Marktanteil der E-Bikes am Gesamtmarkt (inklusive Kinderrädern) legte auf 57,17 Prozent zu (2023: 52,35 Prozent). Verglichen mit Deutschland und der Schweiz schneidet Österreich damit besser ab. Der E-Bike-Marktanteil in Deutschland lag 2024 im abgelaufenen Jahr bei 53 Prozent und in der Schweiz bei 45 Prozent.
Hintergrund der Steigerungen seien unter anderem die staatlichen Förderungen für E-Bikes und der steigende Anteil an Dienstfahrrädern, schreibt der VSSÖ. Laut einer Umfrage des Verbands hat sich der Anteil an Personen, die in Österreich einen laufenden Dienstfahrrad-Vertrag haben, seit 2022 versechsfacht.
In der Gruppe der E-Bikes boomten vor allem E-Mountainbikes (plus 210 Prozent auf 8.569 Stück) und E-Gravelbikes (plus 53,9 Prozent auf 5.677 Stück). Die Zahl der an den Handel verkauften E-Transportfahrräder legte um 48,7 Prozent auf 7.527 Stück zu, E-Falträder verzeichneten ein Plus von 33,8 Prozent auf 3.450 Stück.
Falträder und E-Falträder wurden 2023 erstmals gefördert, 2024 lief die Förderung wieder aus. VSSÖ und ARGE Fahrrad sprechen sich für eine Wiederaufnahme der Förderungen aus. "Die erfolgreichen Fördermodelle für (E-)Falträder und (E-)Transportfahrräder, die im vergangenen Jahr ausgelaufen sind, wieder in Leben zu rufen, ist ein Gebot der Stunde. Sie sind ein Gamechanger für die nachhaltige Mobilität", sagte Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer und VSSÖ-Geschäftsführer.