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Der Einlagensatz gilt mittlerweile als Leitzins für die Eurozone. Mit ihrem Beschluss hält die Zentralbank an ihrem Ansatz der vorsichtigen kleinen Zinsschritte nach unten fest.
Die Euro-Wächter um Notenbank-Chefin Christine Lagarde hatten im Juni die Zinswende eingeleitet und dann im September und im Oktober weitere Lockerungsschritte folgen lassen. Zu ihrem weiteren Vorgehen im nächsten Jahr erklärte die Europäische Zentralbank (EZB), der EZB-Rat sei entschlossen, für eine nachhaltige Stabilisierung der Inflation beim mittelfristigen Zielwert von zwei Prozent zu sorgen. Die Festlegung des angemessenen geldpolitischen Kurses werde von der Datenlage abhängen und von Sitzung zu Sitzung entschieden. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist für den 30. Jänner geplant.
Die EZB bewegt sich derzeit in einer zunehmend unsicheren Gemengelage. Zwar befindet sich die Inflation nach Einschätzung der Währungshüter auf dem Weg, nächstes Jahr die Notenbank-Zielmarke von 2,00 Prozent zu erreichen. Im November lag die Teuerung in der 20-Ländergemeinschaft bei 2,3 Prozent, was weit entfernt liegt von Raten von mehr als zehn Prozent wie noch im Herbst 2022. Aber die zuletzt eher schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone sorgen im EZB-Rat zunehmend für Sorgenfalten.
Dazu haben die politischen Unsicherheiten zugenommen angesichts der Regierungskrisen in Deutschland und Frankreich, den beiden größten Volkswirtschaften im Euroraum. Überdies drohen in der zweiten Amtszeit des designierten US-Präsidenten Donald Trump neue Zölle, was Handelskonflikte auslösen und die Wirtschaft in der Eurozone zusätzlich belasten würde. Deutsche-Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatte davor gewarnt, sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte das in Deutschland ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten.