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EZB-Ratsmitglied: Restriktiver Zinskurs nähert sich dem Ende

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Für EZB-Ratsmitglied Vujcic könnte nächste Zinssenkung bald anstehen
©APA/APA/dpa/Arne Dedert
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Die EZB steuert laut Ratsmitglied Boris Vujcic auf eine Linie zu, mit der die schwache Konjunktur nicht länger gebremst wird. "Wir nähern uns sicherlich der Diskussion darüber, wann wir 'restriktiv' aus unserer Sprache streichen sollten", sagte der kroatische Notenbankchef in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters.

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Es sollte der Fall sein, wenn nicht mehr mit absoluter Sicherheit zu sagen sei, dass man noch in der restriktiven Zone sei: "Dies könnte bereits bei unserem nächsten Treffen geschehen, hängt aber auch von den eingehenden Daten ab", sagte Vujcic mit Blick auf die nächste Zinssitzung Anfang März.

Der EZB-Rat hatte nach der jüngsten Zinssenkung im Jänner noch darauf verwiesen, dass die Finanzierungsbedingungen nach wie vor restriktiv seien, auch weil die Geldpolitik restriktiv bleibe. Der Leitzins im Euroraum - der sogenannte Einlagensatz - liegt bei 2,75 Prozent, womit das geldpolitische Niveau die Wirtschaft noch bremst. EZB-Chefin Christine Lagarde signalisierte allerdings, dass der Senkungskurs noch nicht beendet sei. Volkswirte der Europäischen Zentralbank (EZB) verorten den sogenannten neutralen Zins, der die Wirtschaft weder bremst noch antreibt, in einem Fachartikel in einer Bandbreite von 1,75 bis 2,25 Prozent.

Trotz des jüngsten Anstiegs der Inflationsrate auf 2,5 Prozent rechnet die EZB für dieses Jahr mit dem Erreichen ihres Zielwerts von 2 Prozent im Euroraum. Die Konjunktur kommt jedoch nicht vom Fleck: "Die europäische Wirtschaft stagniert seit über einem Jahr mehr oder weniger", erläuterte Vujcic und fügte hinzu: "Das Wachstum ist tatsächlich schwach, aber ich sehe kein großes Risiko einer Rezession." Andererseits erwarte er aber auch keine schnelle Konjunkturerholung. Die Voraussetzungen für eine Stärkung des Konsums seien jedoch vorhanden. Ähnlich hatte sich jüngst auch EZB-Chefin Lagarde im Europaparlament geäußert.

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