Ernährungsberater:innen unterstützen Klient:innen jeden Alters rund um ihre Ernährung – sei es krankheitsbedingt, aufgrund von Allergien oder präventiv. Da Gesundheit und Ernährung immer mehr an Bedeutung gewinnen, sind die Chancen gut, als Ernährungsberater:in einen Job zu finden oder selbstständig zu arbeiten. Der Arbeit als Ernährungsberater:in geht in Österreich ein Studium voraus.
Was macht ein/e Ernährungsberater:in?
Ernährungsberater:innen beratschlagen Gruppen oder Einzelpersonen zu allen Themen, die mit Ernährung in Verbindung stehen. Das betrifft zum Beispiel Personen, die Ihre Ernährung aufgrund von Erkrankungen anpassen müssen wie Diabetiker:innen oder Menschen mit Adipositas. Aber auch für Sportler:innen, Schwangere oder Allergiker:innen kommt eine Ernährungsberatung infrage. Außerdem arbeiten Ernährungsberater:innen präventiv, um ernährungsbedingte Krankheiten zu vermeiden.
Zu den Aufgaben eines:r Ernährungsberater:in gehört unter anderem das Erstellen von individuellen Ernährungsplänen, die Analyse des Ist-Zustandes, das Weitergeben von Wissen zu Ernährungsthemen oder auch das Organisieren von thematischen Seminaren, Vorträgen oder Kochkursen.
Passt der Beruf zu mir?
Wer als Ernährungsberater:in arbeiten möchte, sollte einige Voraussetzungen erfüllen. Da der Beruf immer auch mit Kontakt zu Menschen einhergeht, sollten Interessierte in jedem Fall Freude am Umgang mit Menschen haben und gute Kommunikationsfähigkeiten mitbringen. Da Ernährung für einige Menschen ein sehr sensibles Thema ist, ist auch Empathie eine unverzichtbare Fähigkeit für Ernährungsberater:innen. Aber auch Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent und praxisbezogenes Denken sind wichtige Voraussetzungen, um als Ernährungsberater:in zu arbeiten.
Selbstverständlich sollten obendrein Interesse für Ernährung und Lebensmittel sowie Bereitschaft zur Fortbildung in diesen Bereichen vorhanden sein. Denn die Ernährungs- und Gesundheitsbranche unterliegt einem stetigen Wandel, der von neuen Erkenntnissen geprägt ist. Je nach Tätigkeitsfeld kann es zusätzlich notwendig sein, mobil und flexibel zu arbeiten. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Ernährungsberater:innen an unterschiedlichen Einsatzorten mit Klient:innen arbeiten. Ein Blick auf das Anforderungsprofil im Vorfeld lohnt sich, um herauszufinden, ob Ernährungsberater:in der passende Beruf sein könnte.
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Ernährungsberater:in: Einsatzbereiche
Die Bereiche, in denen Ernährungsberater:innen arbeiten, sind breit gefächert. Rehabilitationskliniken gehören dazu ebenso wie Krankenkassen, Vorsorgeeinrichtungen und Beratungszentren. Da immer mehr Unternehmen in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen investieren, können Ernährungsberater:innen auch direkt in Unternehmen arbeiten. Dort leisten sie hauptsächlich Aufklärungsarbeit zu Ernährungsthemen, um Mitarbeiter:innen zu einem gesunden Lebensstil zu motivieren.
Außerdem arbeiten Ernährungsberater:innen im Wellnessbereich, etwa in Gesundheitshotels, deren Zielgruppe Urlauber:innen sind, denen ihre Gesundheit sehr wichtig ist. Ein weiterer Einsatzbereich sind Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen. Auch hier klären Ernährungsberater:innen in erster Linie auf, zum Beispiel mit Workshops und auf die Zielgruppe abgestimmten Kochangeboten.
In Fitnessstudios und -centern arbeiten Ernährungsberater:innen häufig mit Trainer:innen zusammen oder sind selbst als Trainer:innen qualifiziert. Denn das ermöglicht die optimale Abstimmung von Trainings- und Ernährungsplan. Das ist insbesondere für Leistungssportler:innen wichtig, aber auch für Personen, die langfristig und gesund ihr Gewicht reduzieren möchten. Ernährungsberater:innen, die in der Nahrungsmittelindustrie tätig sind, wirken bei der Entwicklung von Produkten mit, bearbeiten die Anfragen von Kund:innen oder erstellen Informationsmaterialien.
Ausbildung
Anders als in Deutschland müssen Ernährungsberater:innen in Österreich Ernährungswissenschaften studieren. Absolvent:innen sind im Anschluss an das Studium automatisch auch als Ernährungsberater:innen qualifiziert. Das gilt auch für die Studiengänge Lebensmitteltechnologie und Diätologie. Ob das Studium an einer Universität, Privatakademie oder Hochschule absolviert wurde, ist dabei nicht von Bedeutung.
Der Beruf des:r Ernährungsberater:in ist nicht mit dem des:r Ernährungstrainer:in zu verwechseln. Ernährungstrainer:innen arbeiten zwar in ähnlichen Themenfelder, durchlaufen in der Regel aber lediglich eine mehrwöchige Ausbildung. Ernährungsberater:innen hingegen müssen ein Studium in den genannten Bereichen absolviert haben. Ernährungsberater:innen dürfen im medizinischen Bereich, also zum Beispiel mit Personen mit ernährungsbedingten Vorerkrankungen, arbeiten. Ernährungstrainer:innen oder Personen mit vergleichbaren Qualifikationen sind dazu nicht berechtigt.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Die Regelstudienzeit für ein Studium der Ernährungswissenschaften beträgt sechs Semester, also drei Jahre. So ist es auch bei den Studiengängen Diätologie und Lebensmitteltechnologie.
Wo kann man die Ausbildung absolvieren?
Das Bachelor- und Masterstudium der Ernährungswissenschaften bietet folgende Universitäten in Österreich an:
Außerdem ist das Studium an der internationalen Hochschule möglich – der Abschluss wird in Österreich anerkannt.
Diätologie kann an den folgenden Universitäten und Hochschulen in Österreich studiert werden:
Die Fachhochschule Oberösterreich in Wels bietet zudem Lebensmitteltechnologie als Vollzeitstudium an.
Weiterbildung
Ernährungsberater:innen können sich in verschiedenen Bereichen weiterbilden beziehungsweise auf bestimmte Themenschwerpunkte spezialisieren. Das kann beispielsweise die Spezialisierung auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie sein oder auf bestimmte Ernährungsformen wie Veganismus oder biologische Kost. Aber auch Weiterbildungen bezüglich Diabetes, Sporternährung, Nahrungsergänzung, Schwangerschaft und Stillzeit, Cholesterin oder Adipositas sind möglich. Ebenso denkbar ist die spezifische Auseinandersetzung mit Heilkräutern oder Ernährungsberatung speziell für Kleinkinder oder Senior:innen.
Gehalt: Wie viel verdient ein/e Ernährungsberater:in?
Wie viel Ernährungsberater:innen in Österreich verdienen, ist unterschiedlich. Durchschnittlich liegt das jährliche Bruttogehalt für Ernährungsberater:innen bei 34.500 Euro, also bei etwa 2.880 Euro monatlich, was einem Nettolohn von circa 1.950 Euro entspricht. Die Gehaltsspanne beläuft sich auf 29.000 Euro jährlich bis hin zu einem Verdienst von 43.000 Euro im Jahr. Wie hoch das Gehalt konkret ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört der Arbeitsbereich ebenso wie Berufserfahrung.
Außerdem können Ernährungsberater:innen angestellt oder selbstständig arbeiten – auch hier kann es zu Unterschieden im Gehalt kommen. Ernährungsberater:innen haben die Möglichkeit, sich weiterzubilden oder auf bestimmte Themen zu spezialisieren, etwa eine vegane Ernährung, Ernährung bei Glutenunverträglichkeit oder Ernährung für Leistungssportler:innen. Je spezifischer ein:e Ernährungsberater:in arbeitet, desto besser sind in der Regel auch die Chancen auf ein höheres Gehalt.
Jobaussichten
Die Chancen, einen Job als Ernährungsberater:in zu finden, sind gut. Denn Themen rund um Ernährung und Gesundheit sind wichtiger denn je und stoßen bei großen Teilen der Bevölkerung auf Interesse. Ein Ende dieses Trends ist nicht vorauszusehen. Hinzu kommt, dass die Arbeitsbereiche von Ernährungsberater:innen sehr breit gefächert sind. Je nach eigener Ausrichtung ist der Beruf des:r Ernährungsberater:in also sehr gefragt. Außerdem können Ernährungsberater:innen sich bei Interesse jederzeit selbstständig machen und Klient:innen beispielsweise in ihrer eigenen Praxis beraten.