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Beruf Einzelhandelskauffrau bzw. Einzelhandelskaufmann: Gehalt, Ausbildung und Tätigkeitsfelder

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9 min
Auch Modegeschäfte gehören zum Einzelhandel

©Elke Mayr
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Auch in Zeiten, in denen der Onlinehandel boomt, setzen viele Kunden weiterhin auf die gute Beratung in den Läden vor Ort. Einzelhandelskaufmänner/Einzelhandelskauffrauen verkaufen Konsumgüter des täglichen Lebens und stehen im direkten Kontakt mit dem Kunden. Fachkräfte werden im Einzelhandel an jeder Stelle gesucht.

Was macht ein Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau?

Als Einzelhandelskaufmänner/Einzelhandelskauffrauen sollte man das Sortiment des Geschäfts kennen und repräsentieren. Sie stehen dem Kunden Rede und Antwort und helfen bei allgemeinen Fragen zu Produkten wie auch bei Reklamationen und kassieren den Kunden an der Kasse ab.

Auch das offene Gespräch mit Kunden gehört zu den täglichen Aufgaben. Des Weiteren gehört auch die Buchhaltung in diesen Bereich und nimmt eine essenzielle Rolle ein.

Passt der Beruf zu mir?

Um das Berufsbild des Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau abzubilden, sollte man sehr offen und kommunikativ auf Menschen zugehen können. Sehr hilfreich ist ein gutes Gespür für Menschen. Eigenverantwortliche Arbeit sollte auch sehr am Herzen des. Mitarbeiters liegen, um selbstständig die Konsumenten beraten, und ihre Anliegen lösen zu können. Generell kann man folgende Punkte als essenziell, für das Profil eines Einzelhandelskaufmannes/Einzelhandelskauffrauen folgendes abdecken sollte:

  • Freude am Umgang mit Menschen

  • Bereitschaft innerhalb der Ladenöffnungszeiten und am Wochenende zu arbeiten

  • Verantwortungsbewusstsein

  • Selbstständiges Arbeiten

  • genaues Arbeiten

  • lange im Stehen arbeiten

  • kaufmännische Denkweise

Anhand dieser Punkte kann jeder ausmachen, ob der Beruf des Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau für ihn geeignet erscheint. Zudem sollten die angehenden Einzelhandelskaufmänner/Einzelhandelskauffrauen bedenken, dass es wichtig ist, sich angemessen artikulieren und mit Zahlen umgehen zu können. Deshalb schauen Ausbildungsbetriebe gerne auf die Noten in Deutsch und Mathematik.

Einzelhandelskauffrau/Einzelhandelskaufmann: Die Einsatzbereiche

Ein Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau steht nicht nur hinter der Kasse, und berät die Kunden, wie viele vielleicht annehmen möchten.

Zu Ihren Aufgaben gehört z. B.das Verräumen von Waren, die Bestellung neuer Artikel und das Bearbeiten von Reklamationen. Auch das ansprechende Präsentieren der Artikel.
Abseits des Verkaufsraumes geht es dann im Büro darum, die Buchhaltung zu bearbeiten und z. B. Rechnungen für Lieferanten zu erstellen, oder Preisanpassungen und Bestellungen für abverkaufte, Artikel und neue Waren zu tätigen.

Dabei sitzt man natürlich nicht den ganzen Tag im Büro, sondern muss in den Geschäftsräumen Inventuren durchführen und im Lager prüfen, ob die Ware noch in ausreichender Menge zur Verfügung steht.

Auch das Annehmen von Lieferungen wird durch den Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau vollzogen. Dabei wird auch geprüft, ob die gelieferte Ware bestimmte Qualitätsmerkmalen entspricht und wird dann im Lager oder den entsprechenden Regalen im Verkaufsraum zwischengelagert oder für den Verkauf aufgebaut.

Ausbildung

Um eine Lehre zum Ein Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau beginnen zu können muss die 9-jährige Schulpflicht abgeschlossen sein.

Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau gehört zu den dualen Ausbildungen, was so viel heißt, dass die Ausbildung in praktische und theoretische Blöcke unterteilt ist. Während die theoretischen Blöcke im Normalfall in der Berufsschule stattfinden, befinden sich die Lehrlinge bei praktischem Teil meist vor Ort in einem Ausbildungsbetrieb, um dort praxisnah zu erleben, was diesen Beruf ausmacht.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die verschiedensten Produkte wollen präsentiert, verkauft und nachbestellt werden. Das lernst der Lehrling natürlich Schritt für Schritt. In ihrem ersten Ausbildungsjahr verschafft man sich erst mal einen Überblick über den Ausbildungsbetrieb. Da geht es dann zum Beispiel darum, wie die Ware präsentiert und gelagert wird oder wann es Zeit ist, ein Regal aufzufüllen.

Ein essenzieller Teil der Ausbildung ist der Umgang mit dem Kassensystem. Damit an der Kasse keine langen Schlangen entstehen, werden die Waren im Rekordtempo gescannt und der Kunde wird abgerechnet. Beim Schichtwechsel und bei Ladenschluss stehen jeweils die Kassenstürze und Abrechnungen an. Die angehenden Einzelhandelskaufmänner/Einzelhandelskauffrauen erfahren, wie die Geldbeträge gezählt und überprüft werden und man Abrechnungen erstellt.

Die Lernfelder der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/Einzelhandelskauffrau:

1. Jahr

  • Verkaufsgespräche führen

  • Kunden betreuen

  • Waren präsentieren

2. Jahr

  • Waren beschaffen, annehmen, lagern

  • Geschäftsprozesse kontrollieren

  • Preispolitik

3. Jahr

  • Marketingkonzepte

  • Personaleinsatz planen

  • Geschäftsprozesse steuern

Bei der Ausbildung zum Kaufmann/-frau im Einzelhandel gibt es während der Lehrabschlussprüfung (LAP) einen theoretischen & einen praktischen Teil sowie ein mündliches Fachgespräch.

Im theoretischen Teil gilt es einen Geschäftsteil schriftlich zu lösen. Die Dauer hierfür ist mit ca. 3 Std. angesetzt. Im praktischen Teil geht es u.a. darum ein Konzept und eine komplette Präsentation in verschiedenen Themenbereichen auszuarbeiten. Beim mündlichen Prüfungsteil wird das zuvor erarbeitete Konzept vorgestellt und ein simuliertes Verkaufs- und Beratungsgespräche geführt.

Die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmänner/Einzelhandelskauffrauen dauert drei Jahre.

Wo kann ich die Ausbildung absolvieren?

Die Auswahl ist riesig, denn Fachkräfte im Einzelhandel werden überall gebraucht, und zwar in allen Branchen. Hier mal ein kleiner Auszug an Unternehmen, bei denen Einzelhandelskaufmänner/Einzelhandelskauffrauen später arbeiten können:

  • Supermarkt

  • Modegeschäft

  • Baumarkt

  • Versandhandel

  • Elektronik-Fachmarkt

  • Sport-Fachgeschäft

Für welche Branche sich die späteren Einzelhandelskaufmänner/Einzelhandelskauffrauen entscheiden, obliegt den eigenen Vorlieben. Es ist natürlich auch im Nachhinein möglich, das Themenfeld zu wechseln.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es in diesem Beruf?

Es ist möglich, sich schon während deiner Ausbildung auf eine bestimmte Warengruppe spezialisieren und als Experte die Verantwortung dafür übernehmen. Später kann sich dann um eine Stelle als Erstverkäufer oder Zentraleinkäufer bewerben. Das Ziel könnte es auch sein, eine Abteilung oder eine Filiale zu leiten. Dann werden auch die betriebswirtschaftliche Aufgaben und die Verantwortung für andere Mitarbeiter übernommen.

Bei entsprechender Hochschulreife kommt natürlich auch ein Studium infrage. Wenn zum Beispiel nach der Ausbildung ein BWL Studium angestrebt wird, hast man vielversprechende Chancen, nach dem Wiedereinstieg in den Beruf schnell eine leitende Position zu übernehmen.
Mitarbeitern bietet sich im Einzelhandel nach der Ausbildung optimale Karrierechancen durch zahlreiche Fortbildungen. Hier sind insbesondere die folgenden zu nennen:

  • Geprüfte/r Handelsfachwirt/in

  • Geprüfte/r Fachwirt/in im E-Commerce

  • Geprüfte/r Fachwirt/in für Vertrieb im Einzelhandel

  • Betriebswirt/in (Fachschule) für Handel

  • Fachwirt/in – Wirtschaft; Betriebswirt/in (Fachschule) für allgemeine Betriebswirtschaft

Gehalt: Wie viel verdient eine Einzelhandelskauffrau/Einzelhandelskaufmann?

In der Zeit der 3-jährigen Lehre steigt das Lehrlingseinkommen je nach Lehrjahr wie folgt an:

  • im 1. Lehrjahr: 730 Euro

  • im 2. Lehrjahr: 940 Euro

  • im 3. Lehrjahr: 1.200 Euro

Wie viel kann ich als Einzelhandelskaufmann bzw. Einzelhandelskauffrau später verdienen?
Ausgelernt verdienen Einzelhandelskaufmänner/Einzelhandelskauffrauen in der Regel zwischen 1.260 und ca. 2200€ brutto. Viele Unternehmen zahlen auch noch Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Hat der Lehrling mit seinem Engagement in der Schule und im Unternehmen die Ausbilder überzeugen können, haben sie bei manchen Unternehmen die Möglichkeit, in ein Filialführungsnachwuchsprogramm aufgenommen zu werden. Da wird man in ein paar Jahren zum Filialleiter ausgebildet. In so einer Position kann dann deutlich mehr Geld verdient werden.

Jobchancen

Gerade Corona hat gezeigt, dass auch Einzelhandelskaufmänner/Einzelhandelskauffrauen nicht vor Katastrophen geschützt sind und dass die Redensart “ Gekauft wird immer” gerade zu diesen Zeiten nicht fälschlicher verstanden werden könnte. Aber durch die Vielzahl als Weiterbildungsmöglichkeiten und Unternehmen in der Branche sehen wir hier rosigeren Zeiten entgegen.

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