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Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Jahreswirtschaftsbericht mit der Prognose am kommenden Mittwoch vorlegen. Sein Ministerium wollte die Zahlen nicht kommentieren, verwies aber auf "steigende geopolitische Risiken" wie die Sorgen vor neuen US-Zöllen.
Für 2026 erwartet die Regierung dem Zeitungsbericht zufolge ein Plus von knapp über einem Prozent. Auch das ist weniger als noch im vorigen Herbst angenommen. Es ist die letzte Konjunkturprognose der rot-grünen Minderheitsregierung vor der Bundestagswahl am 23. Februar. Im Wahlkampf ist eines der Hauptthemen, wie die Parteien die Wirtschaft anschieben wollen. Union und FDP setzen vor allem auf Steuererleichterungen, während SPD und Grüne die Investitionen auch durch schuldenfinanzierte Programme ankurbeln wollen.
In den Jahren 2023 und 2024 war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent und 0,2 Prozent gesunken. Das Wirtschaftsministerium verwies am Freitag darauf, dass Habeck bereits vor dem Bruch der Ampel-Regierung deutlich gemacht habe, dass weitere Impulse für Wachstum, Entbürokratisierung und Investitionen von der Politik gesetzt werden müssten.
"Aufgrund der vorgezogenen Wahl konnte die Wachstumsinitiative nur in kleinen Teilen umgesetzt werden", sagte ein Ministeriumssprecher. Davon hatte sich die damalige Ampel-Koalition ein halbes Prozent an zusätzlichem Wachstum 2025 erhofft. "Auch die geopolitischen Risiken steigen deutlich, die Sorgen vor Zöllen der neuen US-Administration sind greifbar und verunsichern", sagte der Sprecher. Das betreffe besonders die Aussichten für Deutschland als exportorientiertes Land.