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Bisher größter Commerzialbank-Prozess fortgesetzt

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Über Scheinrechnungen sollen Bankgelder in Firmen geflossen sein
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Der bisher größte Prozess in der Causa Commerzialbank Mattersburg ist am Donnerstag am Landesgericht Eisenstadt mit der Befragung von zwei der drei angeklagten Unternehmer fortgesetzt worden. Sie sollen Scheinrechnungen ausgestellt und von Ex-Bankchef Martin Pucher veruntreute Gelder aus der Bank für ihre maroden Firmen erhalten haben. Ex-Bankvorständin Franziska Klikovits wird am Nachmittag befragt.

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Vorgeworfen wird Klikovits und den drei Unternehmern, die ohne den schwerkranken Pucher vor Gericht stehen, Veruntreuung von Bankgeldern, Untreue, betrügerische Krida, Geldwäsche und Bilanzfälschung. Während sich die frühere Vorstandskollegin von Pucher vollinhaltlich schuldig bekannte, verantworteten sich die drei Männer teilweise geständig.

Ein 70-jähriger Unternehmer aus dem Bezirk Mattersburg sagte vor Gericht, dass ein Teil des Bargelds, das ihm übergeben wurde, in den SV Mattersburg geflossen sei, bei dem Pucher Präsident war. Angefangen habe alles damit, dass Pucher ihn in die Bank zitiert und gemeint habe: "Wir brauchen mehr Sponsorgeld." Bis dahin habe man nur eine Werbetafel gehabt, mehr hätte sich die Firma eigentlich auch nicht leisten können. Auf Puchers Anweisung hin habe er dann Rechnungen ausgestellt auf Namen, die ihm der Bankchef genannt habe. Die einzelnen Summen hätten 20.000 bis 30.000 Euro betragen. Insgesamt sei im Laufe der Zeit immer mehr Bargeld übergeben worden, weil auch das Sponsoring laufend erhöht worden sei.

Dass Bargeld auch in seinen Betrieb geflossen sei, um diesen vor der Insolvenz zu bewahren, wollte der Geschäftsführer zunächst nicht so deutlich sagen, schließlich räumte er es aber doch ein. Pucher habe ihm eine kaufmännische Angestellte ins Unternehmen geschickt, die die Firma daraufhin buchhalterisch geführt habe. Er habe als Geschäftsführer zwar Dokumente unterschrieben, aber oft nicht weiter nachgefragt. Auch darüber, woher das übergebene Bargeld gekommen sei, habe er "nicht wirklich nachgedacht".

Pucher sei eine "Ehren- und Respektperson" gewesen. "Diese kriminellen Handlungen hat man ihm überhaupt nicht zugetraut", meinte der 70-Jährige. Er sei vom Bankchef bewusst abhängig gemacht worden. Auch als Aufsichtsrat der Commerzialbank habe er auf dessen Angaben vertraut und keine Ungereimtheiten bemerkt.

Ein weiterer Unternehmer wurde schon am vergangenen Dienstag befragt, der dritte wird im Laufe des Donnerstags vor Gericht aussagen. Klikovits kommt am Nachmittag dran. Für alle vier gilt ein Strafrahmen von ein bis zehn Jahren Haft. Insgesamt soll laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) durch die "unredliche Gewährung von Kreditmitteln" und die Bargeldübergaben an die teils seit Jahren zahlungsunfähigen Betriebe ein Schaden von 70 Mio. Euro entstanden sein.

Geplant sind acht weitere Verhandlungstage bis 6. März. Puchers Verfahren wurde ausgeschieden. Er ist laut einem vom Gericht in Auftrag gegebenen Gutachten nicht verhandlungsfähig.

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