Bestatter:in ist kein klassischer und dennoch interessanter Beruf, mit abwechslungsreichen Aufgaben. Wer keine Angst vor dem Tod hat und gerne als Bindeglied zwischen Erde und Himmel fungieren möchte, hat sich mit diesem Beruf seine Zukunft gesichert.
Was macht ein:e Bestatter:in?
Bestatter:in zu sein bedeutet viel mehr, als sich nur um die Bestattung von Toten zu kümmern. Bestatter:innen absolvieren individuelle sowie persönliche Beratungsgespräche, bei Todesfällen in der Familie oder hinsichtlich der Bestattungsvorsorge. Sie beraten bei der Auswahl der Bestattungsart, organisieren die Bestattung sowie die Trauerfeier, kümmern sich um die Überführung sowie die hygienische Versorgung und der Aufbewahrung von Verstorbenen, erledigen Formalitäten und sind ebenso für Trauerreden verantwortlich. Alles in allem stehen Bestatter:innen eher im Hintergrund und sorgen für die Betreuung der Angehörigen sowie einen würdevollen Abschied der Verstorbenen.
Passt der Beruf zu mir?
Die Grundvoraussetzungen an Bestatter:innen sind laut benu.at unter anderem folgende:
Empathie
Fachkompetenz
herzliches und mitfühlendes Auftreten
Organisationsfähigkeit
Serviceorientierung
Verantwortungsbewusstsein
selbstständige, kundenorientierte und zuverlässige Arbeitsweise
ausgeprägtes Taktgefühl
gute psychische Gesundheit
hoher Sinn für Sauberkeit und Hygiene
Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen
Außerdem sind folgende Fähigkeiten ebenso von Vorteil:
Interesse am Verkauf
Betriebswirtschaftliche und kaufmännische Kenntnisse
Verwaltungsfähigkeiten
Kenntnisse im Friedhofs- und Nachlassrecht
hohes Einfühlungsvermögen
Fähigkeiten als Eventplaner
Bestatter:in: Einsatzbereiche
Als Bestatter:in hat man die Möglichkeit, in verschiedenen Branchen zu arbeiten. Sie finden Beschäftigung in Bestattungsinstituten, auf Friedhöfen, in Krematorien und in Friedhofsverwaltungen. Je nachdem, für welchen Einsatzbereich man sich entscheidet, fallen unterschiedliche Aufgaben an und man hat die Chance, sich auf bestimmte Angelegenheiten zu spezialisieren.
Ausbildung Bestatter:in
Da Bestatter:in kein normaler Ausbildungsberuf ist, ist es grundsätzlich nicht wichtig, ob und welchen Schulabschluss man mitbringt. Man muss sich lediglich, um in diesen Beruf einsteigen zu können, zuerst bei einem Bestattungsunternehmen bewerben und zwei Jahre lang Erfahrungen in diesem Beruf sammeln. Dabei ist es möglich, ebenso in Teilzeit wie auch in Vollzeit zu arbeiten. Nach diesen zwei Jahren, muss man, um als Bestatter arbeiten zu dürfen, eine entsprechende Befähigungsprüfung ablegen. Dafür kann man neben der sogenannten zweijährigen Ausbildung einen 4-monatigen Vorbereitungskurs für die anstehende Prüfung besuchen. Da man jedoch alles Notwendige in seinem Bestattungsunternehmen beigebracht bekommt, was man für die Prüfung benötigt, ist dieser Kurs komplett freiwillig. Auch wenn jedes Bestattungsunternehmen prinzipiell das Handwerk unterschiedlich vermittelt, zählen zu den wichtigsten Inhalten während der Ausbildung, alle Arten der Bestattung, Trauerfeiern sowie das waschen, kleiden und schminken der Verstorbenen. Außerdem kommt die Kommunikation mit den Hinterbliebenen und die Beratung sowie der Verkauf von Särgen und Urnen hinzu. All das sind wichtige Inhalte, welche in der Befähigungsprüfung abgefragt werden können.
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Wie lange dauert die Ausbildung?
Die sogenannte Ausbildung zum/zur Bestatter:in dauert insgesamt 2 Jahre und beinhaltet den freiwilligen Vorbereitungskurs für die notwendige Befähigungsprüfung von 4 Monaten.
Wo kann man die Ausbildung zum:zur Bestatter:in absolvieren?
Um Bestatter:in zu werden, hat man die Möglichkeit, sich bei verschiedenen Bestattungsunternehmen zu bewerben. Einige der größten Unternehmen dafür sind:
Entsprechende Vorbereitungskurse für die Befähigungsprüfung bietet die Bestatterakademie GmbH in Wien.
Weiterbildung
Wie in jedem anderen Beruf, gibt es auch als Bestatter:in die Möglichkeit sich Weiterbilden zu lassen. Diese Weiterbildungen sind komplett freiwillig und können berufsbegleitend abgeschlossen werden. Handwerkskammern bieten Bestatter:innen die Qualifikation zum Bestattungsmeister beziehungsweise zur Bestattungsmeisterin an. Diese bietet die Chance bisherige Tätigkeitsbereiche zu erweitern und erlaubt Mitarbeiter selbständig führen und Auszubildende entsprechend schulen zu dürfen, was besonders dann von Vorteil ist, wenn man einen eigenen Betrieb eröffnen möchte. Dabei umfasst die 4-teilige Fortbildung die Fachbereiche Bestattung, Kremation, Friedhof und kaufmännische Betriebsführung. Auch zum/zur Bestatter:in im Notfalleinsatz kann man sich weiterbilden lassen. Dafür wird ein 4 bis 6 Wochen langer Weiterbildungslehrgang absolviert und beinhaltet unter anderem die betriebswirtschaftliche Planung, Durchführung sowie Organisation und Kommunikation von Notfalleinsätzen, mit der Bergung und dem Transport Verstorbener. Ziel dieser Weiterbildung ist es, selbstständig und eigenverantwortlich Notfalleinsätze zu übernehmen.
Gehalt: Wie viel verdient ein:e Bestatter:in?
Bei einer 40-Stunden-Woche, kann man mit einem durchschnittlichen Gehalt von 1650 € rechnen. Dieses bekommt man in etwa, wenn man bei einem Friedhof fest angestellt ist und kann selbstverständlich nach oben oder unten hin etwas abweichen. Wenn man in einem Bestattungsunternehmen oder sogar selbstständig tätig ist, ist das jeweilige Gehalt immer von der aktuellen Auftragslage abhängig und schwankt dementsprechend. Als sogenannter Auszubildender verdient man dementsprechend weniger und bekommt ein ungefähres Gehalt zwischen 500 €und 750 €. Auch ist darauf hinzuweisen, dass das Entgelt je nach Größe des Betriebes variieren kann. Ein größeres Bestattungsunternehmen bekommt zwar mehr Aufträge, muss aber auch mehr Mitarbeiter beschäftigen. Etwas mehr verdienen, kann man, wenn man sich mit seinem eigenen Bestattungsunternehmen selbstständig macht.
Jobaussichten
Da es für die meisten Menschen schwer ist, täglich mit der Belastung des Todes konfrontiert zu werden, ist Bestatter:in kein besonders beliebter Beruf und es wird immer wieder nach neuen Anwärtern gesucht, die diesen Job ausüben möchten. Menschen sterben täglich und überall. Da es heutzutage mehr ältere Menschen gibt, ist der Bedarf an Bestatter:innen dementsprechend hoch. Nicht nur Bestattungsunternehmen suchen ständig nach neuen Mitarbeitern, sondern auch Friedhöfe benötigen dringend Nachwuchs. Dank der freiwilligen Fortbildungsmöglichkeiten hat man zudem die Chance sich entsprechend weiterzubilden, wodurch der Zukunft als Bestatter:in nichts im Weg steht.