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Berufsbegleitend studieren: Was kann ich wo studieren und wie klappt es?

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Uni Wien

©Elke Mayr
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Der Bedarf an Fachkräften mit akademischer Ausbildung steigt stetig, da liegt es nahe über eine Kombination von Job und Studium, in Form eines berufsbegleitenden Studiums oder Fernstudiums, nachzudenken. In Österreich ist dies an 22 Universitäten, 21 Fachhochschulen und 16 Privatuniversitäten möglich. Aber ist so etwas praktisch überhaupt machbar? Was kann man studieren? Wie läuft so ein Studium ab? Welche Vorteile können sich aus einem berufsbegleitenden Studium ergeben? Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Und muss der/die Arbeitgeber:in zustimmen?

Voraussetzungen

Bei einem berufsbegleitenden Studium gelten dieselben Zugangsvoraussetzungen wie bei allen anderen Studien, nämlich eine erfolgreich absolvierte Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung. Ob eventuell noch weitere Voraussetzungen erbracht werden müssen, hängt von der jeweiligen Ausbildung an der jeweiligen Hochschule ab.

Berufsbegleitend Studieren: Wo und wie ist das möglich?

Egal ob man sich wirtschaftlich, kreativ oder im sozialen Bereich weiterbilden möchte, in beinahe allen Fachbereichen existiert mittlerweile die Möglichkeit eines berufsbegleitenden Studiums. Ob Bachelor oder Master, beides ist in vielen Studiengängen möglich. Hier findet sich eine gute Übersicht und ein Finder für den passenden Studiengang.

Hierfür gibt es zwei Varianten:

  • Das Fernstudium und

  • das Präsenzstudium.

Während das Fernstudium von zu Hause aus absolviert werden kann, finden die Lehrveranstaltungen beim Präsenzstudium an der Unterrichtsstätte bzw. dem Campus statt, und zwar oft in Form von Abendterminen und geblockten Wochenendterminen. Außerdem gibt es mittlerweile auch hier viele Formen des E-Learnings.

Ob bei einem Fernstudium die Prüfungen vor Ort oder online durchgeführt werden, hängt von der jeweiligen Hochschule ab. Im Abschluss ist ein berufsbegleitendes Studium natürlich einem "normalen" Vollzeitstudium gleichgestellt.

Auch interessant:

Vorteile

Der große Pluspunkt eines berufsbegleitenden Studiums ist die Verbindung von Theorie und Praxis, da die akademische Weiterbildung im besten Fall gleich direkt, also schon während des Studiums, praktisch im Betrieb um- und eingesetzt werden kann.

Es kommt auch vor, dass der/die Arbeitgeber:in einen Teil der Ausbildungskosten übernimmt, wenn die Ausbildung für das Unternehmen von Vorteil ist.

Auch für jedes folgende Arbeitsverhältnis ist ein berufsbegleitendes Studium von Vorteil, zeugt es doch von einem hohen Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen.

Dass während der Ausbildung weiterhin regelmäßig Gehalt bezogen wird, ist natürlich auch ein Vorteil.

Nachteile

Das berufsbegleitende Studium, egal ob in Präsenz oder als Fernstudium, ist eine große Herausforderung und erfordert wegen der Doppelbelastung durch Job und Studium enorme Disziplin, Motivation und ein außergewöhnliches Durchhaltevermögen. Auch ist nicht zu unterschätzen, dass während der Ausbildung kaum Zeit für ein Privat- und Familienleben bleibt. Dessen sollte man sich unbedingt bewusst sein.

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Berufsbegleitend an Universität oder Fachhochschule studieren?

An den Universitäten liegt der Fokus nicht unbedingt auf berufsbegleitenden Studiengängen. Da aber viele Lehrveranstaltungen auch am Abend und an Wochenenden angeboten werden, ist ein Studium durchaus auch berufsbegleitend möglich. Der Berufs- und Praxisbezug steht an den Universitäten nicht im Vordergrund, da überwiegend theoretisches Wissen vermittelt wird. Die Stundenpläne sind hier in der Regel durch die Studierenden flexibel gestaltbar.

Die Ausbildung an einer FH ist sehr praxisbezogen, da auch die Vortragenden in der Regel aus der Wirtschaft und dem Management, also der „echten“ Berufswelt stammen. Auch organisatorisch ist die Ausbildung hier auf das Studieren neben der Berufstätigkeit ausgerichtet. Der Ablauf ist genau strukturiert und die Lehrveranstaltungen finden, wenn möglich, ausschließlich an Abenden oder Wochenenden statt.

Kosten für berufsbegleitendes Studium

Die Kosten eines berufsbegleitenden Studiums variieren je nachdem an welcher Ausbildungsstätte man das Studium absolviert stark. Bei Studiengängen an Universitäten fallen keine hohen Kosten an.

Als EU/EWR/CH-Bürger:in ist man während der Mindeststudiendauer (plus zwei Toleranzsemester) vom Studienbeitrag in der Höhe von EUR 363,36 (Stand 2022) gänzlich befreit. An den meisten FHs ist der Studienbeitrag in Höhe von EUR 363,63 ab Studienbeginn pro Semester zu bezahlen.

Soll die Ausbildung an einer Privatuniversität oder durch ein Fernstudium erfolgen, können Kosten für Ausbildung schnell etliche tausend Euro übersteigen. Die Kosten variieren hier je nach Anbieter sehr stark.

Finanzierung: Förderungen für das berufsbegleitende Studium

Es gibt zahlreiche Anlaufstellen für Förderungen und finanzieller Unterstützung für berufsbegleitendes Studieren. Neben einem klassischen Stipendium, bei dem allerdings meist nur Studenten:innen gefördert werden die keiner Vollzeittätigkeit nachgehen und zu den Geringverdienern zählen, bieten auch zum Beispiel die WKO und der waff Förderungsmöglichkeiten an.

Die Weiterbildungsförderungen des AMS richten sich besonders an Personen, die sich in einer auf dem Arbeitsmarkt als nachteilig eingeschätzten Situation befinden, zum Beispiel durch ihr Alter oder gesundheitlich/körperliche Beeinträchtigungen.

Auch die einzelnen Bundesländer bieten Förderungsangebote für berufliche Weiterbildung an. Außerdem bieten verschiedene Kreditinstitute die Möglichkeit eines Bildungsdarlehens oder Bildungskredits an.

Steuerliche Vorteile

Weiterbildungskosten können auch steuerlich geltend gemacht werden. Zusätzlich können hier zum Beispiel auch Kosten für Lernmaterialen abgesetzt werden.

Dauer eines berufsbegleitenden Studiums

Grundsätzlich unterscheidet sich die Dauer eines berufsbegleitenden Studiums nicht von der Dauer eines Vollzeitstudiums. In der Praxis kommt es darauf an, wie viele Lehrveranstaltungen und Prüfungen in welcher Zeit absolviert werden und da kann es natürlich schon zu erheblichen Unterschieden kommen.

Muss der/die Arbeitgeber:in dem Studium zustimmen?

Nein. Es kann jedoch sinnvoll sein den/die Arbeitgeber:in von einem berufsbegleitenden Studium zu informieren. Immerhin ist es ja auch für das Unternehmen von Vorteil, wenn sich die Mitarbeiter:innen zusätzliches Wissen aneignen. Und es kommt auch vor, dass vom Unternehmen ein Teil der Kosten übernommen wird. Pflicht zur Information besteht allerdings keine.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick

  • Für ein berufsbegleitendes Studium gelten dieselben Voraussetzungen wie für ein normales Studium

  • Es kann im Fernstudium oder im Präsenzstudium absolviert werden

  • Der Abschluss ist dem Vollzeitstudium gleichgestellt

  • Ein berufsbegleitendes Studium ist in Ö an 22 Unis, 21 FHs und 16 Privatunis möglich

  • Vorteile: Verbindung von Theorie und Praxis, Arbeitgeber:in übernimmt evtl. Teil der Kosten, zeugt von Disziplin, trotzdem regelmäßiges Gehalt

  • Nachteile: Doppelbelastung, wenig Freizeit

  • Kosten: Studienbeiträge von 363,36 Euro an Unis und FHs, an Privatunis sehr teuer - Kosten variieren

  • Förderungsmöglichkeiten u.a. bei: AMS, WKO, waff, Bundesländer, Kreditinstitute

  • Der Arbeitgeber/die Arbeitgeberin muss NICHT zustimmen.

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