Köche und Kellner sind hohen gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt. Daneben gehören die Berufskraftfahrer, Fabriksarbeiter, Bauarbeiter und medizinisches Personal zu den Berufsgruppen mit den höchsten Belastungen, geht aus dem Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitor hervor. Am anderen Ende der Skale befinden sich Geschäftsführer, Beschäftigte im Büro, Fachverkäufer und Kindergärtner.
Das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) hat von 50 Berufsgruppen die fünf besten und fünf härtesten Berufe Österreichs identifiziert, die gemeinsam rund ein Drittel der Berufe in Österreich repräsentieren. Die Beschäftigten im Büro kommen in den beiden Gruppen Büroangestellte und Rechnungswesen- und Buchhaltungsangestellte vor.
Rückenschmerzen als Leiden Nummer eins
Bei den körperlichen Beschwerden aufgrund der Arbeit wurden am häufigsten Rückenschmerzen genannt. Beschäftige in Jobs mit hohen körperlichen Belastungen seien auch psychisch stark belastet. 76 Prozent der Berufskraftfahrer und Fabriksarbeiter, 72 Prozent der Bauarbeiter und 71 Prozent des medizinischen Personals gaben an, von zumindest einer psychischen Beeinträchtigung betroffen zu sein.
Die Berufskraftfahrer sind mit zwölf Tagen am öftesten krank zur Arbeit gegangen und führen das Ranking auch bei den meisten Krankenstandstagen mit 14 an. Insgesamt gibt es aber bei den gering und stark belastendsten Berufe bei dieser Kategorie wenig Unterschiede: Nach den Berufskraftfahrern folgen mit neun Tagen krank in der Arbeit die Bauarbeiter, Kindergartenpädagogen und Rechnungswesenangestellte. Bei den Krankenstandstage haben die Bauarbeiter mit elf, gefolgt vom medizinischen Personal mit zehn und den drei Berufsgruppen Fabriksarbeiter, Köche und Kellner und Fachverkäufer mit neun Tagen.
Kaum Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
In den belastenden Berufen gibt es auffällig wenig gesundheitsfördernde Maßnahmen, so die IFES-Umfrage. AK-Oberösterreich-Präsident Johann Kalliauer verwies am Freitag vor Journalisten darauf, dass diese Tatsache aber gleichzeitig zeigen würde, dass es doch einige Branchen gebe, wo man auf gesundheitliche Belastungen reagiere. Noch weiter in den Fokus müssten psychische Belastungen rücken, die sich quer durch alle Berufsgruppen ziehen und kein alleiniges Phänomen der Manager seien.
"Die Tätigkeit im Baugewerbe oder im Gastrobereich kann man nicht verändern, aber die Rahmenbedingungen wie die Organisation und den Umgang mit den Mitarbeitern", so Kalliauer. Das Instrument der Evaluierung sei keine sinnlose Vorschrift, sondern sehr nützlich für die Unternehmen. Weiters werde Prävention vielfach noch unterschätzt.
Forderung nach Bonus-Malus-System
Als zentrale Forderung nannte Kalliauer ein Bonus-Malus-System, dass neben der Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern auch gesundheitliche Aspekte mit reinnehmen solle. Unternehmen dürften dies nicht als neue Abgabe verstehen, denn das Geld soll laut AK innerhalb der Unternehmen bleiben und nicht ins Budget fließen.
Unselbstständig Beschäftigte ab 15 Jahren wurden für das Ranking nach ihrer Befindlichkeitsbeeinträchtigung befragt und in einem weiteren Schritt wurde untersucht, inwieweit sich diese auf den Beruf rückführen lässt. Für den Österreichischen Arbeitsgesundheitsmonitor wurden innerhalb von fünf Jahren 20.000 Interviews durchgeführt.
Kommentare
AnmeldenMit Facebook verbindenjibjab66So., 07. Dez.. 2014 16:44meldenantwortenarbeite zwar in einem anderen Job, aber liebe annak, so einfach wie sie das schreiben ist das auch nicht. was ich bei meinen kindern so zeitweise in der Kita sehe - kleine kinder denen die gelbgrüne rotzglocke bis zum kinn runterhängt ,die rumhusten und rumniesen oder mit fieber und durchfall in die Kita gesteckt werden. ist sicher nicht lustig :(
AnnaKSo., 07. Dez.. 2014 15:48meldenantwortenIm Artikel ist aber auch von bleibenden Schäden die Rede. Angina und Röteln sind keine schweren Krankheiten. Diesen Belastungen ist man im täglichen Leben ausgesetzt.
@AnnaK: Ich sprach von den gesundheitlichen Belastungen, wie sie im oberen Artikel auch ganz zu Beginn beschrieben werden, nicht davon, dass der Beruf der Pädagogen der anstrengendste ist!
AnnaKSo., 07. Dez.. 2014 13:34meldenantwortenHerrlich wie sich die KIndergärtner verteidigen. Schonmal was von Nachtdiensten, 24 Stunden und Wochenenddiensten gehört? In manchen Berufen muss man permanent hochkonzentriert sein und mit mikroskopisch kleinen DIngen arbeiten. Sorry, ich schätze Kindergärtner sicher nicht gering, hab aber selber schonmal in einem KIndergarten gearbeitet und es ist sicher nicht der anstrengendste Beruf.
Alex AxlSo., 07. Dez.. 2014 13:20meldenantwortenIch empfele Jedem ein Gelenksbus 8 Stunden lang in einer Egomanen Großstadt zu lenken :)
Julia HruskaSo., 07. Dez.. 2014 10:43meldenantwortenKindergärtner bzw wie es ja richtig heißt "Kindergartenpädagogin bzw Pädagoge" steht am Ende der gesundheitlichen Belastungen?!?!? Ist das ein Witz? Ich arbeite selber seit 20 Jahren im Beruf, wir sitzen täglich bis zu 8,5 Stunden auf winzig kleinen Stühlen und sind unter anderem tagtäglich mit sämtlichen Krankheiten konfrontiert (Windpocken, Scharlach, Läuse, Angina, Bronchitis etc etc)..
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