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Venedig drohen in den nächsten Jahrzehnten schwere Überschwemmungen

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©IMAGO / Andrea Merola
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Grund ist das Steigen des Wasserspiegels, was die Schutzfähigkeit des mobilen Dammsystems MOSE gefährden könnte.

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Venedig und seine Lagune könnten bis zum Jahr 2150 massiv von Überschwemmungen bedroht sein. Grund ist das Steigen des Wasserspiegels, was die Fähigkeit des mobilen Dammsystems MOSE überschreiten könnte, die Stadt vor Hochwasser zu schützen, geht aus der Studie des italienischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) hervor. Die auf der Grundlage der aktuellsten Klimaprojektionen erarbeiteten möglichen Überflutungsszenarien betreffen die Jahre 2050, 2100 und 2150.

Sie beleuchten Situationen, die sich ergeben würden, wenn keine weiteren Systeme zum Schutz der Lagune vor einem höheren Meeresspiegel als heute errichtet werden sollten. „Diese Daten deuten darauf hin, dass Entscheidungsträger und lokale Behörden so schnell wie möglich ihre Raumplanungs- und Risikopläne aktualisieren und konkrete Maßnahmen zum Schutz Venedigs und seiner Lagune ergreifen müssen“, erklärte der INGV-Forschungskoordinator Marco Anzidei.

Tiefer gelegene Gebiete stark betroffen

Die vom italienischen Ministerium für Universitäten und Forschung finanzierte Studie zeigt, dass der Anstieg des Meeresspiegels in der Lagune seit historischen Zeiten zu beobachten ist und dass die Anfälligkeit heute durch die Auswirkungen des Klimawandels und die kontinuierliche Absenkung des Bodenniveaus, die Werte von bis zu sieben Millimeter pro Jahr erreicht, noch verstärkt wird. Die tiefer gelegenen Bereiche der Lagune wären daher stärker der Gefahr von Überschwemmungen ausgesetzt, was schwerwiegende Folgen für die Infrastrukturen an der Küste und die wirtschaftlichen Aktivitäten hätte.

„Nach dem Worst-Case-Szenario könnte der Meeresspiegel im Jahr 2150 bei extremen Hochwasserereignissen, wie sie 1966 und zuletzt 2019 aufgetreten sind, bis zu 3,47 Meter über den Referenzwert der Pegelstation Punta della Salute im Giudecca-Kanal ansteigen“, schreiben Tommaso Alberti und Daniele Trippanera, beide Forscher beim INGV und Autoren der Studie. Aufgrund dieses außergewöhnlichen Wasseranstiegs würde das Gebiet, das überflutet werden könnte, bis zum Jahr 2150 rund 139 Quadratkilometer erreichen, mit einer Ausdehnung, die bis zu 226 Quadratkilometer betragen könnte.

Daraus ergibt sich, so die beiden Forscher, dass „Venedig ohne weitere gezielte Maßnahmen stärker von Überschwemmungsphänomenen betroffen sein wird“. Das gehe „mit erheblichen Auswirkungen auf die Bevölkerung und das historische Erbe der Stadt“ einher.

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