Sie haben große, kugelrunde Augen, leben in Baumwipfeln und ihre Lieblingsbeschäftigung ist es ganz bestimmt nicht, sich kitzeln zu lassen. Die Rede ist von Plumploris, einer in Südostasien beheimateten Primatenart. So süß die Äffchen sind, so gefährlich leben sie. Ihr größter Feind: der Mensch, der die Plumporis einer qualvollen Behandlung unterzieht, um sie schließlich als niedliche Haustiere halten zu können.
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Laut der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources, kurz IUCN, zählen Plumploris zu den "stark gefährdeten" Tierarten. Seit 2007 ist Verkauf der Tiere verboten. Dennoch werden sie nach wie vor im großen Stil gejagt, lebend gefangen und auf Märkten für exotische Tierarten verkauft. Vor allem in Japan und in China sind Plumploris gern gesehene Heimtiere.
Weniger gern wird der Blick dabei auf die qualvolle Behandlung gelenkt, die Plumploris für ihre Nutzung als Haustier über sich ergehen lassen müssen. Plumploris zählen zu den wenigen Säugetieren, die giftig sind. An ihren Vorderbeinen haben sie eine Drüse, die ein Sekret erzeugt, das seine Giftigkeit in Verbindung mit ihrem Speichel entfaltet. Auch ein Biss der katzengroßen, nachtaktiven Tiere ist giftig.
Zähne werden abgezwickt
Die logische Konsequenz für Schwarzmarkthändler, die mit dem Verkauf der kleinen Tiere das große Geschäft wittern: Die Zähne müssen weg. So werden die Eckzähne der Plumploris gleich nach dem Fangen abgezwickt. Oft führt das nicht nur zu schweren Entzündungen, sondern sogar zum Tod des Tieres. Abgesehen davon weiß man zu wenig über die Fressgewohnheiten der Äffchen Bescheid, was zur Folge hat, dass viele Tiere in Gefangenschaft aufgrund von Fehlernährung sterben.
Die wenigsten wissen, dass sich die als besonders zutraulich geltenden Plumploris nur deshalb widerstandslos hochheben und streicheln lassen, weil das stille Verharren Teil ihrer Abwehrstrategie ist. Und wer sich schließlich nicht darüber bewusst ist, welche Qualen ein als Haustier gehaltener Plumplori durchleben musste, wird sich leicht an Aufnahmen* erfreuen, die die kleinen Tiere still verharrend zeigen, während sie gekitzelt oder gebürstet werden.
So können Sie helfen: Petition gegen den illegalen Handel mit Plumploris
*Auch News.at hatte ein entsprechendes Video online. Ein Leser hat die Redaktion auf die dramatischen Hintergründe der Haltung von Plumploris aufmerksam gemacht. Wir haben das Video umgehend von der Seite genommen und bedanken uns bei dem aufmerksamen Leser für die Information.