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Die Resultate sind laut einer Aussendung der Vogelwarte vom Dienstag eindeutig: Es schlüpfen mehr Junge, wenn die Kohlmeisen während der Nacht konstant die Eier wärmen. Das tun sie aber nur im Wald und viel weniger in städtischen Nistkästen. In der Stadt sind sie umso unruhiger, je heller die Standorte ihrer Nester erleuchtet sind. Die Kohlmeisen wärmen ihre Eier deshalb weniger konstant.
Dass selbst häufige und gut an den Menschen angepasste Vögel wie die Kohlmeise mit nächtlichem Licht Probleme bekunden, ist für die Vogelwarte ein Alarmsignal. Es sei deshalb wichtig, für nachtaktive und weniger anpassungsfähige Tiere wie Eulen und Fledermäuse dunkle Orte zu erhalten.
Die Lichtverschmutzung trübe auch den Orientierungssinn der Vögel, namentlich in Nächten mit Nebel und dichten Wolken. Bei der Rückkehr aus ihren Winterquartieren orientierten sie sich unter anderem an den Sternen, dafür seien sie auf ihrer Reise auf einen sternenklaren Himmel angewiesen.
Für die Vogelwarte ist die Vermeidung von unnötigem nächtlichem Licht deshalb oberstes Gebot. Der Umwelt- und Naturschutz empfiehlt daher unter anderem "Full-Cut-Off-Leuchten", die kein Licht über die Horizontale abstrahlen und so die Lichtintensität reduzieren.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH