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Wiener Komplexitätsforschung hat neues Zuhause

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CSH Wien hat Palais Springer-Rothschild im 3. Wiener Gemeindebezirk bezogen
©APA/APA/CSH/studionext/Studio NEXT
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Nach dem Spatenstich vor rund einem Jahr sind nun die umfassenden Renovierungen sowie der Umzug vollbracht: Der sich der Erforschung komplexer Systeme widmende Complexity Science Hub (CSH) Wien residiert fortan im Palais Springer-Rothschild in Wien-Landstraße. Am Dienstagabend wurde das neue, rund 2.100 Quadratmeter Fläche umfassende Zuhause in der Metternichgasse 8 feierlich eröffnet.

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Aus großen Datenmengen (Big Data) Wissen zu schaffen, verfolgt der CSH seit rund zehn Jahren als Mission. "Man habe ein großartiges Netzwerk an Teamworkern", meinte Präsident Stefan Thurner bei der Eröffnungsfeier. Heute zählt der CSH elf institutionelle Mitglieder. Mit über 80 dem Forschungs-Hub angehörigen Wissenschafterinnen und -Wissenschaftern arbeitet man zu 14 Themenfeldern, wie etwa Cyberkriminalität, Gesundheitssysteme oder Klimawandel. Tat man das bisher vom Standort im historischen Palais Strozzi in Wien-Josefstadt aus, so wurde nun das neue Quartier, das wesentlich größere denkmalgeschützte Palais Springer-Rothschild bezogen.

Für rund 3,5 Mio. Euro wurde das zwischen 1891 und 1893 erbaute Palais, eine Liegenschaft der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), saniert und renoviert. Derzeit finden nur noch im Untergeschoß und im Außenbereich bauliche Arbeiten statt. Dort, wo - nach einer langen, bewegten Nutzungsgeschichte - zuletzt noch Studierende der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) Instrumente spielten und Stücke probten, und dafür die herrschaftlichen Räume mittels Gipswand-Einbauten vielfach unterteilt worden waren, wurden - in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt - u.a. Haus- und Elektrotechnik adaptiert und die ursprünglichen Raumstrukturen freigelegt.

Nachdem die Besiedelungsphase bereits im Dezember startete, wechselte am Dienstagabend nurmehr symbolisch ein überdimensionaler Schlüssel den Besitzer, zwischen BIG-Geschäftsführerin, Christine Dornaus, und CSH-Präsident Thurner - in Anwesenheit vieler Vertreterinnen und Vertreter der Forschungsgemeinschaft sowie der Politik, darunter auch Leonore Gewessler (Grüne) als ehemalige Klimaministerin und Martin Kocher (ÖVP) als ehemaliger Wirtschaftsminister.

Die BIG übernahm die Kosten für die Instandsetzung des Gebäudes. Die Stadt Wien finanzierte Maßnahmen zur Barrierefreiheit. Als "unglaubliche Erfolgsgeschichte" und eine "wunderbare Zelle" beschrieb Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) das seit 2016 tätige Forschungszentrum im Rahmen ihrer Rede, "wo das Wissen der Vielen zum Einsatz kommt". Man sei umgeben mit einer "Überfülle an Daten", die Politik wiederum brauche Zugang zum Umgang mit hochkomplexen Informationen. Sie unterstrich die Rolle der Forschung "als Gegengift in Zeiten von postfaktischer und emotionaler Kommunikation", u.a. mit Verweis auf die Situation in den USA.

Mitglieder des als "Verein zur wissenschaftlichen Erforschung komplexer Systeme" gegründeten CSH sind - als die vier Gründungsinstitutionen - die Technischen Unis Wien und Graz, die Medizin-Uni Wien und das Austrian Institute of Technology (AIT) sowie die Universität für Bodenkultur Wien, die Central European University, die Universität für Weiterbildung Krems, die Veterinärmedizinische Universität Wien, die Wirtschaftsuniversität Wien, die Wirtschaftskammer Österreich sowie die 2023 gegründete Linzer Digital-Uni IT:U. Am neuen Standort sind auch das aus dem CSH hervorgegangene und zu Lieferketten arbeitende Supply Chain Intelligence Institute Austria (ASCII) angesiedelt, wie auch das Start-up Iknaio, das im Bereich der Blockchain-Analyse und Krypto-Forensik tätig ist.

Service: https://csh.ac.at/

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/CSH/studionext/Studio NEXT

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