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Ihre Vision seien faire Bildungschancen, damit alle jungen Menschen in Wien ihr Potenzial ausschöpfen können. "Das braucht Ressourcen, wir haben viele davon in Wien. Es wird aber auch darum gehen, diese gut und effizient einzusetzen", so Fuchs, die mit 1. Februar ihr Amt antritt. Manche vor einigen Jahren initiierte Projekte hätten unter anderen Bedingungen gut funktioniert. Wichtig sei aber, dass jede Schule eine gute Basisausstattung habe, um gut arbeiten zu können. Das könnte vielleicht "dort oder da Verschiebungen oder eine effizientere Aufteilung" zur Folge haben. Wie das im Detail aussehen könnte, will Fuchs aber erst entscheiden, nachdem sie sich mit den zuständigen Fachbereichen einen Überblick über bestehende Projekte, deren Kosten und Erfolge verschafft hat. "Es geht mir aber nicht darum, sofort etwas zu streichen", betonte Fuchs. "Es geht darum, auf Effizienz zu schauen."
Zu den größten Herausforderungen der Wiener Schulen gehört laut Fuchs - wie in anderen Bundesländern auch, wie sie hervorhebt - der Mangel an Lehrpersonal. Eines ihrer Ziele sei, gerade an den Volksschulen die Arbeit für Lehrerinnen und Lehrer wieder attraktiver zu machen. Man sei schon auf einem guten Weg, die Studienanfängerzahlen seien bereits gestiegen. Nun müsse man die neuen Pädagogen auch beim Berufseinstieg stärker unterstützen, damit diese nicht überfordert werden. Die vom Bildungsministerium vorgegebene Induktionsphase "reicht da nicht". Nötig wäre aus ihrer Sicht auch ein anderes Bild von Schule in der Öffentlichkeit. "Wenn man Schule nur mehr negativ darstellt, darf man sich nicht wundern, wenn niemand dort arbeiten will."
Ein weiterer Schwerpunkt sollen die Bereiche Leseförderung, Sprache und das Zurechtfinden in einer digitalisierten Welt mit all ihren Ausprägungen inklusive Künstlicher Intelligenz und Sozialer Medien sein. "Die große Herausforderung an Lehrpersonen wird in Zukunft sein, junge Menschen und Kinder fit zu machen, um sich in dieser Welt zurechtzufinden - also die Fähigkeit, Informationen zu hinterfragen, zu reflektieren, miteinander zu vergleichen, Quellen heranzuziehen und sich darüber Gedanken zu machen."
Die Ausgangssituation in Wien sei schwieriger als in anderen Bundesländern, räumt Fuchs ein. Zum üblichen Zuzug in eine Großstadt seien in den vergangenen Jahren die Flüchtlingskrise, die aus der Ukraine geflüchteten Kinder und Jugendlichen und der Familienzuzug gekommen. Dennoch würden die Schulen gemeinsam mit den für die Lehrerausbildung zuständigen Pädagogischen Hochschulen (PH) oder den Volkshochschulen und anderen Organisatoren mit Lernförderung gute Arbeit leisten.
Mit der Zahl der Schulstandorte kommt Wien, dessen Einwohnerzahl stetig wächst, nach Fuchs' Einschätzung "aus heutiger Sicht gut aus" - auch wenn im aktuellen Schuljahr vermehrt Mobilklassen aufgestellt werden mussten. "Es ist natürlich regional unterschiedlich." Schulbauten würden nun einmal zehn Jahre im Voraus geplant und da seien etwa die 4.000 vor dem Krieg in der Ukraine nach Wien geflüchteten Kinder und Jugendlichen naturgemäß nicht enthalten gewesen.