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Lesen zu können sei der Schlüssel für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn. Vorlesen sei zusätzlich wichtig, damit Kinder frühzeitig die deutsche Sprache erlernen und stärke auch die Lesekompetenz, so Wiederkehr. In Österreich sind laut der internationalen Lesevergleichsstudie PIRLS aus 2023 ein Fünftel der Kinder in Volksschulen schwache Leser. Schon Wiederkehrs Amtsvorgänger Martin Polaschek (ÖVP) hatte mit dem vergangenen Unterrichtsjahr einen Ressortschwerpunkt "Lesen" ausgerufen. In den Lehrplänen für die ersten acht Schulstufen wurde Lesekompetenz als übergreifendes Thema festgeschrieben, auch bei den regelmäßigen Kompetenzmessungen iKM PLUS gibt es einen Fokus auf die Stärkung von Lesekompetenzen.
Seit dem Vorjahr wird außerdem der Vorlesetag in Kooperation mit dem Bildungsministerium durchgeführt. Bei der heurigen Ausgabe finden österreichweit 11.000 Lesungen in Büchereien, Buchhandlungen, Cafés, Pensionistenhäusern und vor allem Schulen statt, teils mit prominenten Gästen. Ob Kinder und Jugendliche gerne lesen, sei eine Frage der Vermittlung, betonte Illustratorin und Autorin Raffaela Schöbitz die Verantwortung der Erwachsenen. Laut einer aktuellen Studie lese ein Drittel der Eltern den Kindern allerdings wenig bis gar nicht vor, erzählte der Schulbibliothekar, Lehrer und Autor Peter Horn bei dem Pressetermin. "Das wirkt sich auf die künftigen Generationen aus, denn das Vorlesen wird vererbt." Dass immer weniger vorgelesen werde, sei schade, denn das Vorlesen sei "eine emotionale Reise", schaffe emotionale Sicherheit, Nähe und Vertrauen, schwärmte er.
Interesse an Literatur und die Freude am Vorlesen zu wecken sei die Idee des 2018 vom echo Medienhaus initiierten Österreichischen Vorlesetags, erklärte Geschäftsführer Christian Pöttler. Auch die Bedeutung des Lesens für die Sprachförderung und die Entwicklung von Kindern wolle man mit dem Aktionstag hervorheben. Sein Ziel sei, den Vorlesetag zur größten Leseaktion der Welt zu machen.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/GEORG HOCHMUTH