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Was ein Fingerschweiß-Tropfen über Brustkrebstherapie verrät

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Wiener Forscher wollen Therapie-Monitoring erleichtern
©APA/APA/dpa/Hannibal Hanschke
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Um das Ansprechen von Brustkrebs auf eine Therapie, die gegen den Tumor ins Feld geführt wird, zu analysieren, braucht es bisher entweder Bluttests, bildgebende Verfahren oder sogar kleinere Gewebeentnahmen. Ein Wiener Forschungsteam will nun anhand von Analysen kleinster Mengen an Fingerschweiß tief in das Zusammenspiel zwischen Krebs und Medikation blicken. Dass der Ansatz funktionieren kann, zeigen die Forscherinnen und Forscher in einer Studie.

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Im "EPMA Journal" beschreiben die Wissenschafter von der "Joint Metabolome Facility", einer Forschungseinheit der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien, um Samuel Meier-Menches ihren Ansatz anhand einer Pilotstudie mit neun Patientinnen. Diese wurden während der ersten Phase ihrer Chemotherapie begleitet. Vier Mal wurde Blut abgenommen, und es wurden auch Fingerschweißtröpfchen aufgefangen.

Das erfolgte sehr einfach, indem ein befeuchtetes Spezialpapier zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten wird. "Das können die Betroffenen problemlos selbst durchführen, und sie sind nicht dem Stress von unangenehmen, invasiven Prozeduren ausgesetzt, die zudem noch durch medizinisches Fachpersonal durchgeführt werden müssten", wird Meier-Menches in einer Aussendung der Uni Wien zitiert. So lassen sich winzige Mengen an Schweiß extrahieren, die dann in weiterer Folge auf ihre Inhaltsstoffe, wie diverse Stoffwechselprodukte, Medikamentenrückstände, aber auch Stoffe, die zum Beispiel auf Nikotinmissbrauch hinweisen, mittels Massenspektrometrie untersucht werden können.

Insgesamt ließen sich - auch für die Forscher überraschend detailliert - die Konzentrationen von 247 winzigen Molekülen nachverfolgen, deren Veränderungen wiederum u.a. auf Änderungen im Stoffwechsel der Tumore schließen lassen. Die Studie sei der erste Nachweis, dass das in Bezug auf Brustkrebs-Biomarker tatsächlich funktioniert, schreibt das Team in seiner Arbeit.

In den Schweißtropfen fanden sich sogar Hinweise auf die Größe der Tumore und die Wirksamkeit der Chemotherapie-Medikamente Cyclophosphamid und Ondansetron. Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter sehen in ihrem Ansatz jedenfalls eine kostengünstige und vielversprechende Alternative zum wiederholten Blutabnehmen, die noch dazu von Patienten gut angenommen wird.

Sewrvice: https://doi.org/10.1007/s13167-025-00396-6

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