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Unis rechnen nicht mit günstigerem Psychotherapiestudium

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Die Unis schrauben am neuen Psychotherapie-Masterstudium
©APA/APA/dpa/Jens Wolf
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Ab 2026 soll es eine Psychotherapieausbildung an den öffentlichen Unis geben, 500 Master-Studienplätze sind geplant. Die neue Ausbildung soll laut Plan der scheidenden schwarz-grünen Regierung nicht nur für mehr akademische Qualität sorgen. Die aktuell bis zu 50.000 Euro teure Ausbildung soll dadurch außerdem günstiger werden. Das sei allerdings "nicht besonders realistisch", sagt Wolfgang Fleischhacker, der das Thema in der Universitätenkonferenz (uniko) betreut, zur APA.

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Es sei eine "noble Intention" von Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), die Ausbildung durch die Reform leistbarer zu machen und damit die Zahl der Psychotherapeutinnen und -therapeuten zu erhöhen. "Aber die teureren Teile der Ausbildung wird man weiterhin selber zahlen müssen", erwartet Fleischhacker, Rektor der Medizinuni Innsbruck und selbst Psychiater und Psychotherapeut.

Die neue Struktur sieht vor, dass man nach einem fachlich passenden Bachelorstudium einen zweijährigen Psychotherapie-Master an den Unis bzw. an Fachhochschulen anschließt. Dritter Ausbildungsteil ist eine postgraduelle Fachausbildung bei Psychotherapeutischen Fachgesellschaften, während der man schon unter Supervision therapeutisch arbeiten kann. Laut Gesetz können die Unis zwar selbst einen Psychotherapie-Bachelor anbieten, die Begeisterung dafür sei unter den Unis aber "grosso modo nicht groß", so Fleischhacker. Derzeit besteht die Psychotherapieausbildung aus einem zweijährigen Propädeutikum und - je nach Fachrichtung - drei-bis sechsjährigen Fachspezifikum.

Zwar werden die Unis laut Plan in ihrer Ausbildung sehr viel in Kleingruppen unterrichten, was personalintensiv sei und wofür auch zusätzliches Geld nötig sein werde. Die dritte Phase der neuen Ausbildung mit Theorie, praktischer Anleitung, Supervision und Selbsterfahrung solle aber ausschließlich in Händen der Fachgesellschaften sein, betont Fleischhacker. Und dafür würden eben auch weiterhin Kosten anfallen.

Wie der Master inhaltlich aussehen und der Zugang zum neuen Studium gestaltet werden soll, wird gerade von den Unis gemeinsam erarbeitet. Der Plan von Schwarz-Grün, dass die neue Ausbildung im Studienjahr 2026/27 starten soll, ist laut Fleischhacker jedenfalls "ambitioniert".

Von der Idee des Wissenschaftsministeriums, die 500 Plätze auszuschreiben, sei man abgekommen. Stattdessen dürften die Unis mit ihrer jeweiligen Expertise sich für die neue Ausbildung in drei regionalen Verbünden (Wien, Süd, West/Mitte) zusammenschließen. Ihre Studienpläne sollen sich an einem Rahmencurriculum orientieren, an dem die uniko gerade gemeinsam mit der österreichischen Gesellschaft für Psychologie schraubt.

Gemeinsam arbeiten sie auch an einem einheitlichen Aufnahmeverfahren für ganz Österreich ähnlich dem Medizin-Aufnahmetest. Dieses soll garantieren, dass die Studienanfängerinnen und -anfänger trotz der unterschiedlichen Basisausbildung - als Voraussetzung möglich ist etwa ein Studium der Medizin, Psychologie, Gesundheits- und Krankenberufe - dasselbe Vorwissen in Bereichen wie Entwicklungspsychologie oder Neurobiologie mitbringen.

Zur Debatte steht auch eine Österreicher-Quote für das neue Angebot wie beim Medizinstudium. Das Argument wäre dasselbe: Weil das Studium für Studierende aus dem deutschsprachigen Ausland attraktiv wäre, zumindest ein Teil nach der Ausbildung Österreich aber wieder verlässt, wäre ohne Quote die Versorgung des Landes mit Psychotherapeuten gefährdet. Immerhin sind laut Fleischhacker die 500 geplanten Studienplätze ohnehin "sicher nicht genug". Beim Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) geht man von einem Bedarf von 1.500 Plätzen pro Jahr aus, um nach Abbrüchen auf die benötigten 1.000 Absolventinnen und Absolventen zu kommen.

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