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Übertritte in AHS-Unterstufe steigen kaum mehr

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Vier von zehn Volksschülern wechseln an die AHS
©APA/APA/THEMENBILD/HELMUT FOHRINGER
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Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die nach der Volksschule eine AHS-Unterstufe besuchen, steigt kaum mehr an. Im Schuljahr 2022/23 lag er bei 39 Prozent, zeigt eine Analyse im neuen Nationalen Bildungsbericht. Im Jahr 1980 betrug die Quote noch 22 Prozent, 2000 waren es dann knapp unter 30 Prozent, 2010 34 Prozent und 2016/17 bzw. 2019/20 38 Prozent.

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Die mit Abstand höchste AHS-Quote hat mit 56 Prozent nach wie vor Wien - wobei auch diese seit Jahren praktisch stagniert. Dahinter folgt etwas überraschend Kärnten (43 Prozent), das als einziges Bundesland neben Wien die 40-Prozent-Marke überspringt. Im Zehn-Jahres-Vergleich seit 2012/13 wuchs die Quote im südlichsten Bundesland von 39 auf 43 Prozent und damit am stärksten an.

Dahinter folgen Niederösterreich (38 Prozent), das Burgenland (37 Prozent), die Steiermark (36 Prozent) und Salzburg (35 Prozent). Die geringste AHS-Übertrittsquoten weisen Oberösterreich (30 Prozent), Vorarlberg (28 Prozent) und Tirol (26 Prozent) auf - wobei in letzterem Bundesland der Anteil an AHS-Übertritten zuletzt sogar rückläufig war.

Im Bericht werden auch sogenannte primäre und sekundäre Herkunftseffekte bei der Schulwegentscheidung dargestellt. Primäre Ungleichheitseffekte entstehen laut Bericht dadurch, dass Kinder aus unteren sozialen Schichten tendenziell schlechtere Schulleistungen erbringen und daher auch mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Schule besuchen, die auf den Erwerb formal höherer Abschlüsse ausgerichtet ist. Sekundäre Ungleichheitseffekte liegen dagegen dann vor, wenn sich Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher sozialer Gruppen trotz gleicher Kompetenzen mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit für eine formal höhere Schule entscheiden. Als Gründe dafür werden etwa die Einschätzung der Kosten, die Einstufung der Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Abschlusses oder der subjektive Wert von Bildung angegeben.

Für den Besuch der AHS-Unterstufe zeigte sich dabei, dass soziale Ungleichheiten zu etwa drei Viertel durch die leistungsunabhängige Wahlentscheidung erklärbar sind und nur ein Viertel durch die tatsächlichen Leistungsunterschiede. Für eine Analyse wurde etwa die Quote der AHS-Übertritte in den mittleren 60 Prozent der Leistungsverteilung der jeweiligen Gruppen dargestellt: Dabei zeigte sich zwar überall ein klarer Zusammenhang zwischen Lesekompetenz und dem Anteil der Schüler, die angaben, nach der Volksschule in eine AHS überzutreten. Kinder, deren Eltern maximal die Pflichtschule abgeschlossen haben, weisen demnach tendenziell schwächere Lesekompetenzen auf und treten daher seltener in eine AHS über.

Allerdings: Zieht man nur Kinder mit gleicher Lesekompetenz (erhoben durch die Volks-Vergleichsstudie PIRLS, Anm.) heran, ergeben sich enorme leistungsunabhängige Unterschiede in der Schulwahl. Akademikerkinder, deren Leistung nahe am Österreichschnitt von 530 Punkten lag, traten zu 56 Prozent in eine AHS über. Bei Kindern von Eltern, die maximal eine Pflichtschule oder Berufsausbildung (z.B. Lehre oder berufsbildende mittlere Schule) abgeschlossen haben, lag die Quote bei gleicher Leseleistung dagegen jeweils nur bei 21 Prozent. Selbst bei Kindern von Familien mit Matura als höchstem Abschluss betrug der Anteil nur 33 Prozent.

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