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Im Sommer vergangenen Jahres war die Columbia-Präsidentin Nemat "Minouche" Shafik nach anhaltender Kritik an ihrem Umgang mit propalästinensischen Demonstrationen auf dem Campus zurückgetreten. Auf sie folgte - in geschäftsführender Rolle - Armstrong. Ihr fiel es zuletzt zu, inmitten der großen politischen Spannungen Zugeständnisse an die US-Regierung zu verkünden, die weithin als Kapitulation der angesehenen Universität gewertet wurden.
Die Hochschule erklärte sich bereit, ihre Richtlinien für Proteste, Sicherheitsregeln und die Abteilung für Nahost-Studien umfassend zu überarbeiten. Zuvor hatte die US-Regierung mit der Ankündigung Druck gemacht, 400 Millionen US-Dollar (370,47 Mio. Euro) an Bundesmitteln für die Uni nur bei weitreichenden Änderungen wieder freizugeben.
Auch andere bekannte Hochschulen wie Harvard, Stanford und die University of Michigan sehen sich mit Bundesermittlungen konfrontiert und befürchten ähnliche Konsequenzen. Hochschulleitungen warnen, das erzwungene Einlenken der Columbia University könnte einen gefährlichen Präzedenzfall darstellen.
Die Regierung hatte der New Yorker Universität vorgeworfen, sie habe jüdische Studierende nicht ausreichend vor Belästigungen und Bedrohungen auf dem Campus geschützt. Die Uni war im vergangenen Frühjahr zum Schauplatz großer propalästinensischer Proteste geworden.
Für großes Aufsehen sorgt derzeit auch der Fall des palästinensischen Studenten Mahmoud Khalil. Die US-Regierung wirft dem Absolventen der Columbia-Universität unter anderem vor, auf dem Campus Flugblätter mit Hamas-Logo verteilt zu haben, und will ihn abschieben. Dabei besitzt der mit einer US-Amerikanerin verheiratete Student seiner Anwältin zufolge eine Greencard und damit eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung in den USA.
WASHINGTON - USA: FOTO: APA/APA/AFP/DREW ANGERER