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Sub-Auspiciis-Ehrenringe an 23 herausragende Uni-Absolventen

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Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit den Ausgezeichneten
©APA/APA/HBF/LECHNER
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Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Montag in der Hofburg bei einer Sammel-Zeremonie die Ehrenringe an jene 23 herausragenden Uni-Absolventinnen und -Absolventen übergeben, die im vergangenen Jahr "sub auspiciis praesidentis" promoviert haben. Ausgezeichnet wurden 19 Männer und vier Frauen vor allem aus technischen und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen.

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Voraussetzung für eine Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten sind ein Vorzug in allen Oberstufenklassen, eine Reifeprüfung mit Auszeichnung, ein Studienabschluss, in dem alle Teile der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen sowie das Rigorosum mit "Sehr gut" benotet werden, sowie Bestbeurteilungen der Diplom- bzw. Masterarbeit und Dissertation. Dazu darf eine "im Durchschnitt normale Studiendauer" nicht überschritten werden.

In seiner Rede bedauerte Van der Bellen das in Österreich besonders ausgeprägte Misstrauen gegen die Wissenschaft. Es irritiere wohl viele, dass sich wissenschaftliche Ansichten ändern und Wahrheiten von heute sich morgen schon als Irrtum herausstellen könnten. In unsicheren Zeiten würden sich einige nach Sicherheit und Unumstößlichkeit sehnen. Das sei aber trügerisch. "Dass gestern etwas wahr gewesen ist, was heute nicht mehr gilt, ist ein Wert für sich." Die Wissenschaft sei nicht unfehlbar, aber dazu imstande, Fehler auch zu korrigieren.

Vor 1.500 Jahren seien die klügsten Köpfe ihrer Zeit davon überzeugt gewesen, dass sich die Sonne um die Erde dreht, so Van der Bellen. Das sei damals kein Unsinn gewesen - heute aber schon. Er gewinne leider mitunter den Eindruck, dass immer öfter die bloße Behauptung einer Tatsache genüge, um als wahr angesehen zu werden. Immer mehr Menschen würden sich der zugegebener Weise manchmal mühsamen Arbeit entziehen, eigene Standpunkte infrage zu stellen und rational zu überprüfen.

Auch Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) bezog sich auf wissenschaftsskeptische Tendenzen: Der heutige Tag zeige einerseits, dass es in Österreich gute Strukturen und Institutionen als Rahmen für wissenschaftlichen Diskurs und eine exzellente Ausbildung gebe. Andererseits habe man junge Menschen, die diese auch mit Leben erfüllen und ihr Wissen in die Gesellschaft einbringen. "Sie leisten damit einen für unsere liberale Demokratie wesentlichen Beitrag gegen Fake-News und zunehmende wissenschaftsfeindliche Strömungen."

Bis vor zwei Jahren haben die Sub-Auspiciis-Promotionen mit Übergabe der Urkunde und des Ehrenrings direkt an den jeweiligen Universitäten stattgefunden. Um den Aufwand in Grenzen zu halten, wurde dabei allerdings immer zugewartet, bis mehrere Auszeichnungen zusammengekommen sind. In der Praxis hat das vor allem an Standorten mit wenigen Sub-Auspiciis-Promovenden dazu geführt, dass die herausragenden Absolventinnen und Absolventen ihren Doktortitel zum Teil jahrelang nicht führen durften. Seit dem Vorjahr gibt es deshalb eine Zweiteilung: Die Absolventen bekommen bei einer Feier an ihrer Uni ihre Urkunde überreicht und können ab diesem Zeitpunkt den Titel auch führen, die feierliche Übergabe der Ehrenringe findet dann gesammelt einmal im Jahr in der Hofburg statt.

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