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RSV-Vakzine wirkt zumindest drei Erkrankungs-Saisonen lang

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Die Impfung wird besonders Senioren und Neugeborenen ans Herz gelegt
©APA, dpa, Stefan Puchner
Eine einmalige Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) schützt Senioren länger als bisher angenommen vor schweren Komplikationen der Infektion. Der Effekt hält zumindest drei Erkrankungs-Saisonen an, hat eine große internationale Studie ergeben.

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Seit wenigen Jahren stehen wirksame Vakzine zur Verfügung, die schwere Atemwegserkrankungen inklusive Lungenentzündungen etc. durch RSV-Infektionen verhindern. Dies gilt besonders für Senioren und für Neugeborene, die auch durch die Impfung werdender Mütter geschützt werden können. Das bisherige Manko, so Michael Ison von den US-Gesundheitsinstituten (NIH) in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland und seine Co-Autoren in "The Lancet Respiratory Medicine": "Die Dauer des Schutzes nach einer Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist unbekannt."

In einer an 275 Hausarztpraxen oder klinischen Forschungszentren in 17 Staaten der Erde durchgeführten Untersuchung (DOI: 10.1016/S2213-2600(25)00048-7) wurde deshalb eine Analyse über zumindest drei Erkrankungs-Saisonen - RSV-Infektionen treten vornehmlich in der kälteren Jahreszeit auf - durchgeführt. Vor der ersten RSV-Saison hatten 12.468 Probanden im Alter über 60 Jahren den sogenannten RSVPreF3 OA-Impfstoff des britischen Pharmakonzerns GSK bekommen, 12.498 Probanden befanden sich in der Placebo-Vergleichsgruppe.

Vor der zweiten RSV-Saison gab es wieder eine auf dem Zufallsprinzip basierende Unterteilung. Die Hälfte der Probanden, welche die echte Vakzine erhalten hatten, bekamen eine zweite Dosis des Impfstoffes, die andere Hälfte ein Placebo. Die Angehörigen der ursprünglichen Placebo-Gruppe erhielten erneut eine Schein-Vakzine.

Untersucht wurde die Wirksamkeit über drei RSV-Saisons hinweg in Bezug auf RSV-bedingte Erkrankungen der unteren Atemwege, also einen schweren Krankheitsverlauf. Die mittlere Beobachtungszeit lag bei knapp 31 Monaten.

Die gute Nachricht für Senioren: Auch noch in der dritten RSV-Saison betrug die Wirksamkeit der einmaligen Impfung knapp 63 Prozent. Die bei einem Teil der Probanden durchgeführte zweite Impfung steigerte den Effekt nicht. "Eine einzelne Dosis RSVPreF3 OA war über drei RSV-Saisonen bei Personen ab 60 Jahren wirksam (...) trotz eines mit der Zeit abnehmenden Effektes. Weitere Forschungen sind notwendig, um die optimale Strategie bezüglich Auffrischungsimpfungen zu etablieren", schrieben die Wissenschafter. Die Ergebnisse würden auch ein günstiges Nutzen-Risiko-Profil belegen.

Die Studienergebnisse könnten die Angaben im Österreichischen Impfplan ergänzen. Dort heißt es unter anderem: "Die aktive Immunisierung (gegen RSV; Anm.) (...) wird derzeit mit einer einmaligen Impfung durchgeführt. Ob weitere Impfungen nötig sind, ist Gegenstand laufender Studien." Bei zwei der bisher drei zugelassenen Vakzine lägen Daten zu einer ausreichenden Wirksamkeit über zwei Saisonen hinweg vor. Dies könnte nun länger werden. Derzeit wird die RSV-Impfung prinzipiell allen über 60-Jährigen empfohlen.

PLANEGG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Stefan Puchner

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