von
Comer steht dem wichtigsten Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses vor, Stefanik gilt als loyale Verbündete von US-Präsident Donald Trump. Bekannt wurde sie vor allem durch die Befragung der Universitätspräsidentinnen von Harvard, der University of Pennsylvania und dem Massachusetts-Institut für Technologie (MIT) im Dezember 2023 im Zusammenhang mit der Debatte über Antisemitismus an US-Elite-Hochschulen.
In ihrem Schreiben prangerten Comer und Stefanik die Weigerung von Harvard-Präsident Alan Garber an, den Forderungen des Weißen Hauses nach Berichtspflichten nachzukommen. Harvard sei offenbar "so unfähig oder unwillig, rechtswidrige Diskriminierung zu verhindern", dass sich die Einrichtung auf Anweisung Garbers weigere, einer von den Behörden vorgeschlagenen "angemessenen Vergleichsvereinbarung" zuzustimmen. "Egal wie berechtigt Ihr Verhalten ist, keine Institution ist berechtigt, das Gesetz zu verletzen", schrieben sie an Garber.
Am Dienstag hatte Trump der Universität mit dem Entzug ihrer Steuervorteile und mit ihrer Einstufung als "politische Organisation" gedroht. Zuvor hatte die US-Regierung bereits angekündigt, der Eliteuni bei Boston mehrjährige Zuschüsse in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) zu streichen.
Am Mittwoch legte Trump dann nach und erklärte: "Harvard ist ein Witz, unterrichtet Hass und Dummheit und sollte keine öffentlichen Gelder mehr erhalten." Die Universität könne nicht länger als eine der besten Hochschulen der Welt gelten. Trump begründet sein Vorgehen mit einer verfehlten "Ideologie" der Universität und angeblichem Antisemitismus.
Nach Beginn des Gaza-Kriegs hatte es Vorwürfe antisemitischer Vorfälle und Hassverbrechen bei pro-palästinensischen Protesten an US-Universitäten wie Harvard oder der Columbia-Universität in New York gegeben. Der Gaza-Krieg war vom Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Im März verkündete das US-Bildungsministerium auf dieser Grundlage die Überprüfung der staatlichen Unterstützung für insgesamt 60 Universitäten und Hochschulen.
Harvards Leitung widersetzte sich jedoch - anders als die meisten US-Universitäten - Trumps Forderungen, Diversitätsabteilungen zu schließen und die Einwanderungsbehörde beim Durchleuchten der Studenten zu unterstützen. Universitätspräsident Garber erklärte, die Einrichtung werde "nicht über ihre Unabhängigkeit oder ihre verfassungsmäßigen Rechte verhandeln".