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Posten für Deutschförderung an Schulen werden mehr als verdoppelt

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Mit kommendem Schuljahr werden die Lehrer-Planstellen von 577 auf 1.324 mehr als verdoppelt
©APA/HANS KLAUS TECHT
Die Bundesregierung nimmt wie angekündigt deutlich mehr Geld für die Deutschförderung an Schulen in die Hand. Mit kommendem Schuljahr werden die entsprechenden Lehrer-Planstellen von 577 auf 1.324 mehr als verdoppelt. Die bisherige Deckelung, durch die nicht alle Kinder bei Bedarf Förderung bekommen haben, fällt. Die Ressourcen sollen jedes Schuljahr an den Bedarf angepasst werden, wie Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) am Freitag in einer Pressekonferenz betonte.

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Wiederkehr setzt damit genau jenes Modell um, das er in seiner Zeit als Wiener Bildungsstadtrat so vehement vom Bildungsministerium eingefordert hatte. "Ich hab das immer als ungerecht empfunden, dass es diesen Deckel gibt, nämlich dass nicht jedes Kind gleich viel wert ist, nicht jedes Kind gleich gefördert werden kann und man damit den Schulen das Problem nur übergibt." Das werde mit diesem Paket endlich behoben.

Das neue Modell sorge dafür, dass es dort, wo die Herausforderungen besonders groß sind, langfristig mehr Mittel gibt. Für die Schulen bringe es zudem mehr Planungssicherheit, weil bisherige, teilweise befristete Programme wie die Sondermittel für ukrainische Schüler dauerhaft darin integriert werden.

Von der Neuerung werden laut Wiederkehr alle Bundesländer profitieren, besonders groß falle das Plus in Bundesländern mit sehr vielen außerordentlichen Schülern aus. In Oberösterreich etwa gebe es damit ab Herbst 237 Planstellen für Deutschförderung (bisher 78), in Wien 521 (bisher 231). Die zusätzlichen Stellen sollen den Schulen etwa Doppelbesetzungen oder Förderung in kleineren Gruppen ermöglichen.

Insgesamt werden damit im kommenden Schuljahr 108 Mio. Euro in die schulische Deutschförderung investiert, das sind 62 Mio. Euro mehr als zuletzt. Dass das trotz des angespannten Budgets passiere, zeige den Stellenwert, den die Bildung für die Bundesregierung habe. Ohne gute Deutschkenntnisse könne schließlich auch Integration nicht funktionieren, die Sprache sei zudem der Schlüssel zu einem selbstbestimmten und erfolgreichen Leben.

Die Zahl an außerordentlichen Schülerinnen und Schülern, deren Deutsch nicht reicht, um dem regulären Unterricht zu folgen, sei bundesweit an den Pflichtschulen und vor allem in den Ballungsräumen deutlich gestiegen. Seit 2021 gab es ein Plus um 54 Prozent auf 48.400, in den ersten Klassen der Volksschulen haben 23 Prozent Deutschförderbedarf.

"Das sind deutlich zu viel, deshalb ist es notwendig, jetzt eine Aufholjagd zu starten." Das für den Ausbau der Deutschförderung nötige Lehrpersonal zu finden, werde freilich eine Herausforderung. "Leicht wird's nicht, wir sind immer noch in Zeiten von Lehrermangel."

Parallel zu den zusätzlichen Lehrerposten will Wiederkehr auch Begleitmaßnahmen verstärken. Es soll etwa mehr Angebote für Deutsch als Zweit- bzw. Fremdsprache in der Lehrerausbildung geben und der MIKA-D-Test, der über die Zuteilung in eine Deutschförderklasse entscheidet, treffsicherer gestaltet werden.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/HANS KLAUS TECHT

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