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Pathologe und Ex-Akademiepräsident Helmut Denk wird 85

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Träger des Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst: Helmut Denk
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Der Grazer Pathologe und ehemalige Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Helmut Denk, feiert am Mittwoch (5. März) seinen 85. Geburtstag. Denk war auch Vizepräsident des Wissenschaftsfonds FWF und Mitbegründer des Biotech-Unternehmens Oridis Biomed. Als Träger des Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst gehört er der Kurie für Wissenschaft und Kunst an.

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Geboren am 5. März 1940 in Scheibbs (NÖ), studierte Denk Medizin an der Universität Wien und wurde 1964 "sub auspiciis" promoviert. Er arbeitete als Assistent an der Uni Wien und war für Forschungsaufenthalte an der Mount Sinai School of Medicine in New York und an der Yale University (beide USA). 1973 schloss er die Facharztausbildung für Pathologie ab und habilitierte sich im selben Jahr für Allgemeine und Experimentelle Pathologie. 1976 folgte eine weitere Habilitation für Pathologische Anatomie. 1983 wechselte er als Professor für Pathologische Anatomie an die Universität Graz, wo er bis zu seiner Emeritierung 2008 (dann schon Medizinische Universität Graz) blieb.

Denk war auch in wissenschaftsadministrativen Funktionen tätig, etwa von 1991 bis 1997 als Vizepräsident des Wissenschaftsfonds FWF. Von 2009 bis 2013 war er ÖAW-Präsident. In seiner Amtszeit musste er mit großem Reformdruck seitens der Politik, Einsparungen und Ausgliederungen von Forschungseinrichtungen der Akademie umgehen. Zudem kam es in seiner Amtszeit zu Austritten prominenter Mitglieder aus der ÖAW, etwa der Mikrobiologin Renee Schroeder oder der Sprachwissenschafterin Ruth Wodak.

Der Pathologe - Autor und Co-Autor von mehr als 250 medizinischen Fachpublikationen - wurde unter anderem mit dem Sandoz-Preis für Medizin (1974) und dem Kardinal-Innitzer-Würdigungspreis (1994) ausgezeichnet. 1999 wurde ihm das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen, die höchste Auszeichnung für Wissenschafter in Österreich. Er gehört damit der Österreichischen Kurie für Wissenschaft und Kunst an.

Als ÖAW-Vertreter war Denk auch an einer viel beachteten Stellungnahme der Dachorganisation der europäischen Akademien der Wissenschaften EASAC beteiligt: Es gäbe keinen Beleg für die Wirksamkeit von Homöopathie und ihre Anwendung verzögert evidenzbasierte Therapien, hielten die Wissenschafter 2017 fest. Zur Wissenschaftsskepsis auf der einen und dem Glauben an nicht-evidenzbasierte Methoden auf der anderen Seite äußert sich Denk auch immer wieder. Er sieht Phänomene wie die generelle Wissenschafts-, aber auch Gentechnikskepsis und die Popularität der wissenschaftlich extrem umstrittenen Homöopathie als "Heilmethode" miteinander verwoben und plädierte mehrfach dafür, diese Themen breiter zu diskutieren.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/ROLAND SCHLAGER

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