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Im Fachjargon heißt das Verfahren Hochdurchsatz-Metabolomik. Dazu ließen die Forschenden Zellen in Tausenden kleinen Vertiefungen von Zellkulturplatten wachsen. In jeder dieser Vertiefungen behandelten sie die Zellen mit einem von über 1.500 Wirkstoffen aus einer Datenbank.
Mit einem speziellen Analysegerät, einem so genannten Massenspektrometer, beobachteten sie, wie sich die Stoffwechselmoleküle nach der Behandlung mit dem Wirkstoff veränderten. So entstand laut der Universität Basel für jeden Wirkstoff eine Übersicht seiner Auswirkungen auf den Zellstoffwechsel und damit ein ziemlich genaues Bild des Wirkprinzips der jeweiligen Substanz.
Die Wirkstoffe beeinflussten dabei viel mehr, als die Forschenden erwartet hatten, wie Studienleiter Mattia Zampieri in der Mitteilung erklärte. Für einige gängige Wirkstoffe entdeckten sie laut dem Pharmakologen auch bisher unbekannte Wirkungen.
Ein Beispiel sei das Medikament Tiratricol, das bei einer seltenen Funktionsstörung der Schilddrüse zum Einsatz komme. Die Untersuchung habe gezeigt, dass der Wirkstoff neben seiner bekannten Wirkung auch einen Einfluss auf die Produktion bestimmter DNA-Bausteine habe. Das mache ihn möglicherweise zu einem Kandidaten für ein Medikament, das das Tumorwachstum hemmen könnte. Ihre Ergebnisse wurden am Dienstag in der Fachzeitschrift "Nature Biotechnology" veröffentlicht.
LEIPZIG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa-Zentralbild/Waltraud Grubitzsch