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"Es gibt große Unterschiede in den Messungen und auch bei guten Geräten gibt es immer Sportler, bei denen zumindest die Herzfrequenzmessung nicht funktioniert", erläuterte Olaf Ueberschär, Professor für Mensch-Technik-Interaktion und Biomechanik an der Hochschule Magdeburg-Stendal und am IAT Leipzig. Der Forscher und sein Team haben die Studie durchgeführt, die auch am 40. Kongress der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) vom 15. bis 17. Mai an der Donauuniversität Krems Thema ist. Das berichtete die GOTS in einer Aussendung.
Bei der Herzfrequenz gibt es bei den Uhren nur mit der optischen Messung am Handgelenk große Abweichungen. Der Grund ist beim Laufen zum Beispiel die Relativbewegung zwischen Arm und Uhr, die zu Fehlinterpretationen als Pulsfrequenz führt. Auch Unterschiede im Unterhaut-Fettgewebe und in der Hautfarbe sind ausschlaggebend. "Die praktische Konsequenz ist, dass jeder Sportler seine Herzfrequenz vorher immer mit einem EKG oder Brustgurt gegenmessen sollte, um die individuelle Messungenauigkeit seiner Smartwatch zu kennen", sagte Ueberschär.
Zur Analyse der Distanzmessung der Uhren mithilfe von Satellitensystemen ließen die Wissenschafter die Sportler im Stadion sowie im profilierten Gelände mit Bäumen, Spitzkehren und einigen Höhenmetern laufen sowie eine Rennradstrecke absolvieren. Die Abweichungen der Uhren lagen zwischen 0,8 und 17 Prozent, im Mittel bei fünf Prozent von der realen Strecke. Die Distanz sei jedoch entscheidend für die Trainingsgestaltung und die daraus abgeleitete momentane und durchschnittliche Bewegungsgeschwindigkeit der Athleten, betonten die Forschenden.
Beim Schwimmen messen die Uhren die Distanz und die Anzahl der Schwimmzüge. Beim 400 Meter Kraulen nonstop schnitt nur eine Uhr gut ab, zwei Smartwatches lagen um eine Bahn daneben. "Sobald die Schwimmlage des Körpers im Becken jedoch geändert wurde, lag die Fehlerquote bei bis zu 100 Prozent. Die Uhren konnten weder den Schwimmstil noch die Distanz richtig erkennen", berichtete Ueberschär.