News Logo
ABO

Mehr Schlaganfälle bei Ex-"Scheidungskindern"

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
2 min
Scheidungen vor dem 18. Lebensjahr eines Kindes können lange Schatten werfen
©APA/APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
  1. home
  2. Leben
  3. Technik
Zu den möglichen psychischen Problemen von Kindern aus zerrütteten und später geschiedenen Ehen könnten auch langfristige physische Risiken kommen. Kanadische Wissenschafter haben herausgefunden, dass eine Scheidung der Eltern vor dem 18. Lebensjahr eines Kindes bei Über-65-Jährigen mit einer um 61 Prozent höheren Schlaganfallgefährdung einhergeht.

von

"Obwohl Studien den Zusammenhang zwischen negativen Kindheitserlebnissen und chronischen gesundheitlichen Folgen, einschließlich Schlaganfall, untersucht haben, gibt es nur wenige Untersuchungen, die den Zusammenhang zwischen der Scheidung der Eltern und einem Schlaganfall bei Erwachsenen ohne Kindesmissbrauchsvorgeschichte untersucht haben", schrieben vor kurzem Mary Schilke (Institut für Psychologie/Tyndale University in Ontario/Kanada) und ihre Co-Autoren in "PlosOne" (DOI:10.1371/journal.pone.0316580).

"Der lange Schatten der Scheidung der Eltern: Erhöhtes Schlaganfallrisiko bei älteren Amerikanern", betitelten die Wissenschafter ihre Studie. Die Studienautoren benützten bevölkerungsbasierte Daten aus dem US-Behavioral Risk Factor Surveillance System der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) der Vereinigten Staaten aus dem Jahr 2022. Untersucht wurde eine Stichprobe von 13.205 Erwachsenen ab 65 Jahren (56,6 Prozent weiblich), die in ihrer Kindheit nie körperlichen oder sexuellen Missbrauch erlebt hatten.

Die Wissenschafter: "In dieser Stichprobe älterer Erwachsener gaben 7,3 Prozent an, einen Schlaganfall erlitten zu haben, während 13,9 Prozent erklärten, ihre Eltern hätten sich scheiden lassen, bevor der Befragte 18 Jahre alt war. Unter Berücksichtigung der Auswirkungen anderer Faktoren hatten Interviewte, deren Eltern sich scheiden ließen, ein 1,61-mal höheres Schlaganfallrisiko als Vergleichspersonen, deren Eltern sich nicht scheiden ließen."

Der Zusammenhang zwischen Scheidung der Eltern und Schlaganfall war nicht geschlechtsabhängig. Im Vergleich zu Frauen hatten Männer jedoch ein 1,47-mal höheres Schlaganfallrisiko. Die wissenschaftliche Untersuchung kann allerdings keinen Hinweis auf einen ursächlichen Zusammenhang geben. Hypothesen gibt es aber: Scheidungen können zu vermehrter Armut führen, der Stress für die Betroffenen ist oft groß.

Jedenfalls könnten Betroffene eventuell besonders darauf achten, zusätzlich negative Lebensumstände zu vermeiden. Rauchen, erhöhter Blutdruck, Übergewicht bzw. Adipositas und Stress sind jedenfalls abträglich.

FRANKFURT (ODER) - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER