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Er ist derzeit einer der engsten Vertrauten von Trump und gibt mit seiner Weltraumfirma SpaceX schon lange das Ziel aus, Menschen auf den Mars zu bringen. Dafür baut SpaceX derzeit das größte Raketensystem der Raumfahrtgeschichte, das "Starship", und Musk nahm Trump schon zu einem Teststart mit. In seiner ersten Amtszeit hatte Trump noch den Mond zum offiziellen Ziel erklärt - ein Ziel, das unter seinem Nachfolger Joe Biden weiter verfolgt wurde, aber bis heute nicht erreicht worden ist. Wie könnte sich die US-Raumfahrt in der zweiten Amtszeit des Republikaners - und mit Tech-Milliardär Musk an seiner Seite - nun verändern?
Das Interesse von Trump an der US-Raumfahrtbehörde NASA und der US-Raumfahrt allgemein schien in seiner ersten Amtszeit zwischen 2017 und 2021 eher verhalten. Zum NASA-Chef machte er damals den republikanischen Kongressabgeordneten Jim Bridenstine, im Alltag kümmerte sich meist Vize-Präsident Mike Pence um die politische Seite der Raumfahrt.
Details schienen Trump wenig zu interessieren - Erfolge und gute Bilder davon aber schon und so wurde der Fokus seines Vorgängers Barack Obama auf den Mars zurück zum schneller erreichbaren Mond geschwenkt, mit dem Mars eher als langfristigem Ziel. Noch während seiner Präsidentschaft habe sich Trump US-Astronauten auf dem Mond gewünscht, so sagten Beobachter damals, um das als seinen Erfolg verkaufen zu können. Dafür wurde die "Artemis"-Mission verkündet, mit der ursprünglich bis 2024 wieder US-Amerikaner auf dem Mond landen sollten. Trump wurde dann allerdings 2020 abgewählt - und "Artemis" hat bis heute keine Astronauten zum Mond gebracht, nach derzeitigem Stand soll das Mitte 2027 geschehen.
Zumindest zurzeit spricht der US-Präsident überhaupt nicht mehr vom Mond, sondern scheint auf Mars-Pläne umgeschwenkt zu sein. Wie es aber genau mit den - von Natur aus immer sehr langfristig angelegten - Plänen der NASA weitergehen wird, ist noch völlig offen. Zum NASA-Chef - und Nachfolger des von Biden ernannten früheren US-Senators Bill Nelson - will Trump den Milliardär und All-Ausflügler Jared Isaacman machen. Isaacman, der sein Geld unter anderem mit einer Zahlungsabwicklungsfirma gemacht hat, gilt als enger Vertrauter von Musk und hatte in den vergangenen Jahren mit zwei privaten und gemeinsam mit SpaceX durchgeführten Weltraum-Missionen für Aufsehen gesorgt.
Es scheint möglich, dass Trump - angetrieben von Musk, der den Mond als "Ablenkung" bezeichnet hat, und mit Hilfe von Isaacman - "Artemis" inklusive des dafür entwickelten Raketensystems "S.L.S." und der Kapsel "Orion" komplett kippt und gleich ganz auf den Mars setzt. Damit wären aber auch jahrzehntelange teure Forschung und Entwicklung weggeworfen - und auch SpaceX ist mit milliardenschweren Verträgen am "Artemis"-Programm beteiligt. Deswegen dürfte es zumindest Protest und am Ende vielleicht doch eine Kompromisslösung geben.
Ist eine US-Flagge auf dem Mars überhaupt realistisch? Es kommt darauf an, bis wann. Trump hat bisher keinerlei Zeitplan genannt und Musk ist dafür bekannt, seine eigenen Zeitangaben nie einzuhalten. Derzeit sagt Musk, dass das "Starship" erstmals 2026 unbemannt zum Mars fliegen soll - und falls diese Tests erfolgreich sind, 2028 mit Menschen an Bord. Raumfahrtexperten halten diesen Zeitplan für extrem unrealistisch. Von der NASA hieß es zuletzt, man arbeite daran, Menschen "frühestens in den 2030ern" zum Mars zu schicken. Noch ist die Technik für einen bemannten Flug dorthin nicht so weit. Und eine noch viel größere technische Herausforderung würde der Rückflug darstellen.
WASHINGTON - USA: FOTO: APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/ANDREW HARNIK