von
Während das Schmecken von Aromen eine chemische Wahrnehmung erfordert, ist für das Erfassen von Texturen eine mechanische Wahrnehmung notwendig. Laut der Universität war bisher aber unklar, ob Geschmacksorgane wie die Zunge in der Lage sind, beide diese Wahrnehmungen zu erfassen. Um mehr darüber herauszufinden, haben die Forschenden Fruchtfliegenlarven zu Hilfe genommen. Denn diese besitzen ein einfacher aufgebautes Nervensystem als Menschen.
Maden fressen Nahrung nur, wenn sie weder zu hart noch zu weich ist, wie die Forschenden erklärten. Um zu überprüfen, ob die Geschmacksknospen auf der Zunge neben der Wahrnehmung des Geschmacks auch die Wahrnehmung der Konsistenz übernehmen, deaktivierten die Forschenden ebendiese Geschmacksneuronen im Mund der Larven.
Als Folge verloren die Maden das Gefühl für die Textur der Nahrung und versuchten, weichere oder härtere Nahrung zu fressen, die sie normalerweise meiden würden. Weitere Experimente zeigten, dass das sogenannte painless-Mechanorezeptor-Gen für diese Empfindung notwendig ist. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "PLOS Biology" veröffentlicht. Ob Menschen über ähnliche Mechanismen verfügen, ist noch unklar.