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Der Germanist reihte immer wieder Perlen der Weltliteratur an ungewöhnlichen Fäden auf. Unterhaltsam führte er in seinem Buch "Liebesverrat: Die Treulosen in der Literatur" (1989) durch Liebesdramen in der Weltliteratur. Mit familiären Irrungen befasste er sich in "Verkommene Söhne, missratene Töchter. Familiendesaster in der Literatur" (1995) und mit abgründigen Figuren in "Die Intrige. Theorie und Praxis der Hinterlist" (2006). 2017 schrieb er über das Küssen. Neben der Literaturbetrachtung beschäftigte sich von Matt ausgiebig mit der europäischen Identität und lotete auch die Schweizer Seele aus - wie in der Essaysammlung "Das Kalb vor der Gotthardpost" (2012).
2012 hielt Peter von Matt die Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele. Unter dem Titel "Kunst, Verschwendung und Gerechtigkeit" versuchte er in seiner Rede, die Legitimation von Kunst in einer Welt von Armut und fehlendem Trinkwasser zu beleuchten und kam zu dem Schluss: Die Kunst sei ein überflüssiger Akt von Verschwendung. Aber sie sei zugleich ein Akt von Freiheit und Teil der menschlichen Natur.