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Bisher sei nicht bekannt gewesen, wie stark der Jetstream eigentlich schwanke und wie eng die Verknüpfung mit Wetterextremen sei, hieß es in einer Mitteilung zur Studie. Um dies zu untersuchen, haben die Forschenden der Universität Bern fünf Jahre lang Daten für die Zeit zwischen 1421 und 2023 zusammengetragen, digitalisiert und ausgewertet. Die Daten stammen aus alten Messreihen, aus historischen Dokumenten zum Gefrierdatum von Flüssen und aus Klimaarchiven wie Baumjahrringen und Eisbohrkernen.
Dabei zeigte sich, dass Verschiebungen jeweils weitreichende Auswirkungen hatten, wie aus der in der Fachzeitschrift "Nature Geoscience" veröffentlichten Studie hervorgeht. Wenn sich der Jetstream in den Süden verschob, gab es in Mitteleuropa Überschwemmungen. Verlagerte er sich nach Norden, kam es zu Dürren.
Die Verschiebungen von Stärke, geografischer Breite und Neigung des Jetstreams geschahen dabei laut den Forschenden vor allem zufällig, als Folge natürlicher Schwankungen in der atmosphärischen Zirkulation. Der Klimawandel zeigt sich in den Veränderungen des Jetstreams bisher noch nicht. "Obwohl die Schwankungen in neuster Zeit ausgeprägt sind, liegen sie innerhalb der Bandbreite der Veränderungen, die wir für die letzten 600 Jahre rekonstruiert haben", wurde Studienerstautor Stefan Brönnimann in der Mitteilung zitiert.