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Die Experten hielten in einer Aussendung fest, dass selbst bei dem "ambitioniertesten Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen", zum Ende des Jahrhunderts "weltweit bis zur Hälfte der Gletscher verschwinden". Bei einem prognostizierten Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur von 2,7 Grad bis zum Jahr 2100 würde dies die "fast vollständige Entgletscherung ganzer Regionen in Mitteleuropa, Westkanada, USA und Neuseeland bedeuten."
"Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung der Gletscher und die Folgen ihres Verschwindens zu schärfen - und gemeinsam lösungsorientierte Ansätze zur Erhaltung von Eis und dessen Biodiversität zu entwickeln", sagte Gletscherforscherin Birgit Sattler von der Universität Innsbruck. Das Programm sei interdisziplinär aufgestellt, um unterschiedliche Perspektiven zu vereinen, sprach sie von einem "unkonventionellen Projekt" der über 20 teilnehmenden Universitäten und Forschungseinrichtungen.
Konkret wird in der Schweiz eine internationale Mikrobiom-Biobank eingerichtet, "um Gletschermikroorganismen für künftige Generationen zu sichern, bevor es zu spät ist." Dabei werde das genetische Potenzial der Gletschermikroorganismen entschlüsselt und für die Biotechnologie und Biomedizin erschlossen. Zudem sollen neue technologische Ansätze zur Verlangsamung des Eisverlusts auf lokaler Ebene entwickelt werden. "Ziel ist es, das Reflexionsvermögen des Gletschereises zu erhöhen und die Schneeakkumulation zu fördern", hieß es seitens der Forschenden.
Darüber hinaus geht das Projekt auf Gefahren ein, die mit der Gletscherschmelze einhergehen. Es soll ein globales Netz von Beobachtungsstellen für Gletschergefahren eingerichtet werden, um Risiken wie Gletscherseeausbrüche und Eislawinen zu verfolgen und vorherzusagen. Dabei will man sich auch die Vorteile Künstlicher Intelligenz (KI) zunutze machen. Zur Etablierung von Frühwarnsystemen sollen neuartige Sensoren entwickelt, KI-gestützte Überwachungssysteme eingesetzt und Satellitentechnologien genutzt werden.
INNSBRUCK - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/UNIVERSITÄT INNSBRUCK/BIRGIT SATTLER
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