News Logo
ABO

Initiative "AI Factory Austria" will heimisches KI-Ökosystem stärken

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
5 min
Geleitet wird das Projekt von Advanced Computing Austria (ACA) und dem Austrian Institute of Technology (AIT)
©APA/APA/Anna Remizova/Anna Remizova (EuroCC Austria,Uni Wien)
  1. home
  2. Leben
  3. Technik
Die neue Initiative "AI Factory Austria" (AI:AT) soll das österreichische Ökosystem für Künstliche Intelligenz (KI) rund um Forschung, Unternehmen und öffentliche Institutionen stärken. Der Fokus liegt auf neuer Recheninfrastruktur und umfangreichen Unterstützungsangeboten. Geleitet wird das Projekt von Advanced Computing Austria (ACA) und dem Austrian Institute of Technology (AIT) in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen und industriellen Partnern, teilte das Konsortium mit.

von

Konkret wird ein neuer KI-optimierter Supercomputer angeschafft und ein KI-Hub aufgebaut, der als One-Stop-Shop, Coworking-Space und zentrale Anlaufstelle der Community dienen soll. Das Angebot des künftig mit rund 60 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen betriebenen Hubs werde Unterstützung unter anderem bei der Produktentwicklung, einen niederschwelligen Zugang zu KI-Infrastruktur und Schulungsangebote umfassen.

"Mit dem gemeinsamen Aufbau eines KI-optimierten Supercomputers und eines AI Factory Hubs schaffen wir die Grundlage für leistungsfähige, vertrauenswürdige KI-Anwendungen in ganz Österreich", wird Andreas Kugi, wissenschaftlicher Geschäftsführer des AIT, in einer Aussendung anlässlich der Bekanntgabe der Finanzierung des Projekts durch das European High Performance Computing (EuroHPC) Joint Undertaking Programm der Europäischen Union zitiert. Vonseiten der EU fließen den Angaben zufolge 40 Mio. Euro, die von der Bundesregierung verdoppelt werden sollen.

Herzstück ist, aufbauend auf dem bereits bestehenden Vienna Scientific Cluster (VSC), die Anschaffung eines neuen KI-optimierten Supercomputers, der Forschenden, Start-ups, Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung stehen soll. Möglich werde dadurch unter anderem das Trainieren von größeren KI-Modellen, so Markus Stöhr, Projektmanager bei ACA, einer Tochtergesellschaft von Technischer Universität (TU) Wien, Universität Wien und des Vereins HPC Austria. In den nächsten Monaten soll mit den Vorbereitungen für eine europaweite Ausschreibung begonnen werden. Mit einem regulären Betrieb sei Mitte oder Ende 2026 zu rechnen, erklärte Stöhr gegenüber der APA.

Zudem könnten Synergien mit anderen Projekten aus dem Bereich KI-Grundlagenforschung - etwa dem von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und Boehringer Ingelheim gegründeten Institut für KI in der Biomedizin (AITHYRA) oder dem vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Exzellenzcluster "Bilateral AI" - geschaffen werden. Die "AI Factory Austria" sei auch ein Beitrag zu den europäischen Initiativen, die Europas Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsfähigkeit in diesem Bereich steigern sollen. So wurden im Dezember 2024 von EuroHPC sieben Länder für den Aufbau der ersten KI-Fabriken in ganz Europa ausgewählt. Nun sollen sechs zusätzliche Standorte dazu kommen, darunter Österreich.

Mit der Auslegung auf wirtschaftliche Nutzung und Verwertung wolle man die Digitalisierung vorantreiben, erklärte der auch für Innovation zuständige Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ), der den Aufbau der "AI Factory" als "wichtigen Meilenstein" sieht. In die gleiche Kerbe schlug Heinz Faßmann, Präsident der ÖAW, die sich laut Aussendung in den Bereichen Life Sciences und Physik an dem Projekt beteiligen wird. Der EU werde immer bewusster, sich zu einem starken, eigenständigen Player in diesem Bereich weiterentwickeln zu müssen. Man habe sich "bisher vielleicht zu sehr auf die USA verlassen, weitere Initiativen wie diese werden folgen müssen".

Auch der Forschungsrat (FORWIT) und der KI-Beirat begrüßten den Schritt. Der Hub umfasse die im Oktober aufgestellte Forderung nach der Errichtung eines unabhängigen nationalen Kompetenzzentrums für KI "in wesentlichen Elementen". Besonders hervorzuheben sei "der niederschwellige Zugang zu moderner KI-Infrastruktur für Forschungsprojekte bis hin zu produktiven Aufgaben". Die Vorsitzenden der beiden Beratungsgremien, Thomas Henzinger und Horst Bischof, appellierten an die Bundesregierung aber, weitere Schritte folgen zu lassen. So brauche es dringend eine aktualisierte österreichische KI-Agenda. Die Industriellenvereinigung (IV) sieht in der "AI Factory" einen essenziellen Schritt zur Sicherung unserer internationalen Wettbewerbsfähigkeit", die Wirtschaftskammer einen "echten Turbo für das österreichische KI-Ökosystem".

Neben ACA und AIT sind an der "AI Factory Austria" TU Wien, Universität Wien, Universität für Bodenkultur (Boku), Universität Innsbruck, TU Graz, JKU Linz, das Institute of Science and Technology Austria (ISTA), ÖAW, der High-Tech Inkubator INiTS und die EODC Earth Observation Data Centre for Water Resources Monitoring GmbH beteiligt.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/Anna Remizova/Anna Remizova (EuroCC Austria,Uni Wien)

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER