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Holzleitner legt Aktionsplan für US-Forscher und Studierende vor

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Wissenschaftsministerin kündigte neues Förderprogramm für "Students at Risk" an
©APA, HELMUT FOHRINGER
Wie Österreich zu einem "sicheren Hafen" für Studenten und Forscher aus den USA werden soll, hat Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) Donnerstag Nachmittag konkretisiert. Sie kündigte vor Journalisten u.a. eine Gesetzesnovelle an, die nächste Woche in Begutachtung geht und den Unis mehr Anstellungen ohne Ausschreibung ermöglichen soll. Zudem wird es ein Förderprogramm für "Students at Risk" - nicht nur aus den USA - geben.

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Angesichts der Maßnahmen der Trump-Administration gibt es weltweit Sorge um die akademische Freiheit in den USA sowie die Finanzierung der Universitäten und Forschungseinrichtungen. Holzleitner hatte vor einigen Tagen verschiedene Programme für bedrohte Studenten und Wissenschafter aus den USA angekündigt, die ihr Ressort gemeinsam mit den österreichischen Hochschulen Forschungs- und Fördereinrichtungen ausarbeitet.

Nun stellte sie konkrete Maßnahmen vor: In der kommenden Woche soll eine Novelle zum Universitätsorganisationsgesetz (UG) in Begutachtung gehen, die den Universitäten mehr Spielraum für das sogenannte "Opportunity Hiring" geben soll. Bisher war die Zahl solcher Anstellungen ohne Ausschreibung auf maximal fünf Prozent der nach dem klassischen Berufungsverfahren bestellten Professuren ("Paragraf-98-Professuren") begrenzt. Künftig soll es die Möglichkeit geben, weitere fünf Prozent so zu besetzen. Diese Ausweitung ist auf in den USA tätige Forscherinnen und Forscher beschränkt.

Speziell beworben werden bestehende Programme des Wissenschaftsfonds FWF und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Beispiele sind die Förderschienen "Esprit" für Forscher am Beginn ihrer Karriere, "Astra" für fortgeschrittene Postdocs, "Academy Fellowships" für hochrangige Forscher oder "Berta Karlik-Fellowships" für Frauen. Ein zusätzliches Budget wird es dafür allerdings nicht geben.

Aber Geld ist für Holzleitner in diesem Zusammenhang nicht das entscheidende Argument: "Durch die politischen Umtriebe von Donald Trump können sich auch Prioritäten verschieben", sagte sie. Österreich könne "Sicherheit, gute Rahmenbedingungen und ein freies Forschungsumfeld bieten, das gibt es in den USA nicht mehr." In Österreich werde auch nicht mit Dekreten regiert und es gebe eine klare Gewaltenteilung.

Neu ist das Programm "Students at Risk", das die Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD) gemeinsam mit der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) anbietet. In einem ersten Kontingent werden Stipendien in Höhe von 1.200 Euro monatlich für rund 50 Studentinnen und Studenten - nicht nur aus den USA - zur Verfügung gestellt, die aufgrund demokratiefeindlicher politischer Einschnitte gefährdet sind und daher ihr Studium nicht fortsetzen können. So soll ihnen ein Wechsel an eine österreichische Hochschule ermöglicht werden.

Informiert wird über all diese Maßnahmen einerseits durch die beteiligten Einrichtungen und - gezielt für betroffene Wissenschafter aus den USA - über eine Subseite der Internet-Plattform "Euraxess". Dort gibt es nicht nur konkrete Jobangebote, sondern auch Infos über die Förderangebote, Fremdenrecht, usw.

Um Interessierten auch eine langfristige Perspektive zu bieten, will Holzleitner den nächsten sogenannten FTI-Pakt, den es bald zu verhandeln gilt, "gut aufstellen". Dabei handelt es sich um eine mehrjährige Finanzierungsvereinbarung für die wichtigsten Einrichtungen im Forschungssystem. Auch die Unis haben solche mehrjährigen Leistungsvereinbarungen, "abseits davon" würden aber auch die Universitäten einen Beitrag zu den notwendigen Einsparungsmaßnahmen leisten müssen, sagte Holzleitner.

Service: http://www.euraxess.at/

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