News Logo
ABO

Handyverbot - Bundesweite Schulregelung kommt mit 1. Mai

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Volks-, Mittel-, Sonderschulen und AHS-Unterstufen sollen handyfreie Zonen werden
©APA/BARBARA GINDL
  1. home
  2. Leben
  3. Technik
Das von Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) angekündigte bundesweite Handyverbot in den ersten acht Schulstufen soll ab 1. Mai gelten. Volks-, Mittel-, Sonderschulen und AHS-Unterstufen sollen grundsätzlich handyfreie Zonen werden. Schulen können aber autonom Ausnahmen festlegen, etwa wenn Handys zu Unterrichtszwecken genutzt werden. Parallel sollen Maßnahmen zur digitalen Bildung an den Schulen forciert werden, erklärte Wiederkehr am Mittwoch nach dem Ministerrat.

von

"Notwendig ist dies deshalb, um Schule zu einem Ort der Konzentration, der Leistung und auch der Sicherheit zu machen", so der Minister. Mobiltelefone, Smartwatches und ähnlichen Geräte würden die Kinder und Jugendlichen nämlich nicht nur ablenken und seien damit "echte Konzentrationskiller". Die Geräte würden auch zu mehr Konflikten führen. Deshalb brauche es Unterricht und Pause als Zonen, die handyfrei sind.

Schulen konnten schon bisher im Rahmen der Schulautonomie die Handynutzung in Unterricht und Pause regeln oder verbieten, die meisten Schulen haben das auch bereits getan. Es gebe allerdings Schulen, die mit der Durchsetzung Schwierigkeiten hatten, heißt es im Ministerratsvortrag. Durch eine klare bundesweite Regelung wolle man den Schulleitungen und Lehrpersonen nun den Rücken stärken. Bei der Vorbereitung der Verordnung habe man die Schulpartner (Schüler-, Eltern- und Lehrervertretung) bereits eingebunden, für weiteren Input soll sie noch in Begutachtung geschickt werden.

In der Verordnung soll festgelegt sein, dass die Schulen selbst darüber entscheiden, wie das Handyverbot umgesetzt wird und die Handys während des Schultags verwahrt werden. Für Kinder und Jugendliche, die das Handy aus gesundheitlichen Gründen brauchen (etwa Notfallknöpfe für Personen mit schweren Erkrankungen, Blutzuckermessung per Handy-App bei Diabetikern), soll es Ausnahmeregelungen geben.

Werbung für die Maßnahme machte auch Familienministerin Claudia Plakolm (ÖVP), die sich in ihrer Zeit als Digitalisierungsstaatssekretärin noch gegen ein Handyverbot ausgesprochen hatte. Insgesamt begrüße sie die Maßnahme, weil sie für Schülerinnen und Schüler weniger Bildschirmzeit bedeute und das Lehrpersonal dadurch nicht mehr die Aufmerksamkeit mit dem Smartphone teilen müsse. Gleichzeitig seien die Schulen in der Pflicht, sich mehr damit auseinanderzusetzen, "was sich am Handy und im Internet insgesamt abspielt", verwies sie auf Phänomene wie Cybergrooming oder Radikalisierung im Netz. "Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen davor wappnen, nicht jedem alles zu glauben und nicht jedem zu folgen."

Parallel zum Handyverbot sollen deshalb Initiativen zur digitalen Bildung gestärkt werden, schließlich sei digitale Medienkompetenz eine Zukunftskompetenz, wird im Ministerratsvortrag betont. Dafür soll u.a. das bestehende Schulfach "Digitale Grundbildung" weiterentwickelt werden, für das Lehrpersonal sind verstärkt Schulungen in digitaler Medienpädagogik und -didaktik und zusätzliche Unterrichtsmaterialien angekündigt. Außerdem soll auf den Geräten, die die Schüler über die Initiative "Digitales Lernen" bekommen, der Schutz gewährleistet und gestärkt werden. An den Schulen selbst ist eine Standardisierung der IT-Sicherheitsvorkehrungen geplant.

SALZBURG - ÖSTERREICH: FOTO: APA/BARBARA GINDL

Über die Autoren

Logo
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER