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Zur Begründung der geplanten Pause beim Familiennachzug für Flüchtlinge habe die Regierung vor allem einen Notstand an den Schulen geltend gemacht, argumentierte Maurer. Beim Stopp des Nachzugs sei die Koalition mit Feuereifer dabei. "Aber was will die Regierung tun, um die akute Notlage an den Schulen in den Griff zu bekommen? Da sehe ich keinen Feuereifer."
Für das zusätzliche Lehr- und Unterstützungspersonal müsse man trotz der Budgetlage Geld in die Hand nehmen, so Maurer. "An den Schulen und Kindergärten muss investiert werden." Dabei gehe es gar nicht nur um Probleme durch jüngst ins Land gekommene Personen. Die Hälfte der außerordentlichen Schüler - also jene, die dem Unterricht mangels Deutschkenntnissen nicht folgen können - sei bereits in Österreich geboren und damit hier in den Kindergarten gegangen.
Die Verantwortung dafür sah Maurer einerseits bei der ÖVP: Diese habe seit 2017 den Bildungsminister gestellt. In Wien wiederum sei der aktuelle Ressortchef Christoph Wiederkehr (NEOS) als Stadtrat für den Bereich zuständig gewesen. Dieser hätte damit etwa die Kompetenz gehabt, mehr Förderkräfte im Kindergarten anzustellen, assistierte Pühringer und ortete ein "pinkes Totalversagen". "Nach fünf Jahren Wiederkehr muss man festhalten: Kein Kind hat heute in Wien mehr Chancen als vor fünf Jahren."
Wenig erfreut reagierten naturgemäß die NEOS: "Auch im Wien-Wahlkampf sollten die Grünen lieber bei den Fakten bleiben, anstatt alles schlechtzureden und nach Sündenböcken für ihr eigenes Versagen als bisheriger Regierungspartner zu suchen", meinte die pinke Bildungssprecherin Martina von Künsberg Sarre in einer Aussendung. Seit die NEOS in Wien in der Landesregierung seien, investiere man mit vier Milliarden Euro jährlich weit mehr in die Bildung als jedes andere Bundesland bisher. So habe man etwa die Zahl der Sprachförderkräfte für den Kindergarten auf knapp 500 erhöht, kostenlose Sommerdeutschkurse für tausende Kinder eingeführt und administrative Entlastung für Schulen umgesetzt.