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"Gletscherschutz-Jahr" wird in Österreich mit vielen Events begangen

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"Goodbye Glaciers!? - Pfiati Gletscher!?"
©APA/APA/AFP/KERSTIN JOENSSON
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Die Vereinten Nationen haben 2025 zum "Internationalen Jahr der Erhaltung der Gletscher" erklärt. Außerdem wird am 21. März zum ersten Mal der "Welttag der Gletscher" begangen - auch hierzulande. An verschiedenen Orten weisen künftig auch Wegweiser darauf hin, wann ein Gletscher vermutlich als solcher nicht mehr erkennbar sein wird. Der Klimawandel sorgt nämlich verlässlich dafür, dass selbst das hochalpinste Eis in unseren Breiten bald quasi verschwunden sein wird.

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Die Wegweiser werden im Rahmen einer Aktion unter dem Titel "Goodbye Glaciers!? - Pfiati Gletscher!?" an verschiedenen Orten im Alpenraum errichtet. Den ersten seiner Art findet man seit Ende Februar auf dem Campus der Universität Innsbruck, wie der Forschungsschwerpunkt Alpiner Raum der Uni Innsbruck in einer Aussendung mitteilte - Organisationen mit Interesse an einem solchen Wegweiser können sich bei den Initiatoren melden. "Es geht nicht nur darum, das Verschwinden der Gletscher aufzuzeigen. Wir müssen auch vermitteln, wie unser Handeln ihre Zukunft beeinflusst", so Michael Zemp, Leiter des Welt-Gletscher-Beobachtungsdienstes, zu der Aktion.

An der Tiroler Hochschule wird das "Jahr der Gletscher" besonders umfassend begangen. So stieg dort bereits am 27. und 28. das "28th Alpine Glaciology Meeting". Die geballte Expertise rund um das Thema Gebirge und schmelzende Gletscher wird dann von 14. bis 18. September von mehr als 800 Wissenschafterinnen und Wissenschaftern bei der "International Mountain Conference" (https://imc2025.info/) in Innsbruck verhandelt.

Ebenfalls breit diskutiert wird die düstere Zukunft der 275.000 Gletscher weltweit und ihre Gefährdung im Rahmen der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) in Wien (27. April bis 2. Mai). Diese größte Zusammenkunft von Forscherinnen und Forschern unterschiedlicher geowissenschaftlicher Fachrichtungen bringt alljährlich Tausende Geologen, Klimawissenschafter, Meteorologen, Hydrologen und viele weiterer Bereiche zusammen.

Auch im März gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich dem Thema auch als Laie im Austausch mit Fachleuten anzunähern: So diskutieren zum Beispiel am 20. März u.a. die Direktorin des Austrian Polar Research Institute (APRI), Birgit Sattler, oder die Gletscherforscherin und "Wissenschafterin des Jahres 2023", Andrea Fischer, im Alpinarium Galtür (Tirol) über die Entwicklungen unter dem Titel "Ice matters". Tags darauf - am "Welttag der Gletscher" - sprechen der Klimaforscher Wolfgang Schöner, der Meteorologe Jakob Abermann und Andreas Trügler - Leiter der österreichischen "Sermilik"-Polarforschungsstation in Grönland - im Grazer Meerscheinschlössel zum Thema "Im Schatten des Klimawandels - Was bleibt vom ewigen Eis? Status und Zukunft der Gletscher der Welt". Im Metropol Kino Innsbruck zeigt man am 21. März den Film "Requiem in Weiß - Das würdelose Sterben unserer Gletscher". Über "Anthropogene Stressoren für Gletscher" wird Sattler dann am 4. April am Naturhistorischen Museum (NHM) Wien referieren.

Ebenda will man im Herbst unter der Leitung von Mathias Harzhauser, NHM-Abteilungsdirektor für Geologie und Paläontologie, den Klimawandel ab 19. November mit einer Sonderausstellung sichtbar machen. Gezeigt werden dabei auch Fotos des deutschen Fotografen Jürgen März, der historische Fotos von Gletschern sucht, und diesen aktuelle, aus derselben Perspektive aufgenommene Bilder gegenüberstellt. Aber auch im Alpenraum wird die Thematik u.a. in kleineren Museen aufgegriffen. So etwa im Gemeindemuseum Absam (Tirol), das ein Exkursionsprogramm zur Entdeckung eiszeitlicher Spuren in den Bergen anbietet. Unter der Leitung des Amtes für Hydrologie und Stauanlagen des Landes Südtirol wird etwa auch eine Wanderausstellung zum Thema Gletscherschwund gestaltet, die im Herbst auch in Nordtirol zu sehen sein wird.

Linksammlung zum Thema: https://www.un-glaciers.org/en/, https://www.polarresearch.at, https://goodbye-glaciers.info, https://imc2025.info, https://www.absammuseum.at

A photo taken on October 12, 2024 from the summit of the Hohe Sonnblick mountain (3,106m) shows the Fleiss Glacier with the Goldbergspitze (L), in the Hohe Tauern National Park, near Rauris, Austria. Experts say warmer temperatures across the Alps driven by climate change are accelerating glacier melt and thawing permafrost -- the year-round ice found at high altitude that binds together giant slabs of rock. This has increased the danger of sudden rockfalls and landslides, damaging paths and adding stress to the mountains' often-ageing huts. Austria's Alpine clubs are currently closing up to four huts a year as they have become unsafe or too costly to be maintained. (Photo by KERSTIN JOENSSON / AFP)

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