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Theranostische Arzneimittel sind eine neue Klasse von Medikamenten, die nicht nur den Krebs aufspüren, sondern ihn auch gleichzeitig behandeln. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern "Therapie" und "Diagnostik" zusammen.
Ein Beispiel für solche Arzneimittel sind sogenannte Radiotracer wie das Radiojod für den Schilddrüsenkrebs. Diese Radiotracer werden üblicherweise intravenös verabreicht und dann gezielt von den Tumorzellen aufgenommen. Danach zerfallen sie und senden eine Strahlung aus, durch die Tumore sichtbar gemacht und therapiert werden können.
Mit der Analyse des "theranostischen Genoms", wie die Forschenden die identifizierten Gene nennen, erhofft sich die Forschungsgruppe, die Entwicklung dieser Medikamente zu beschleunigen. Laut der Universität bieten diese Gene "ein hohes Potenzial" für die Entwicklung neuer Krebsmedikamente. Das "theranostische Genom" umfasst 257 Gene. Neben der Behandlung von Krebs zeichnen sich laut der Universität darüber hinaus weitere mögliche Anwendungsbereiche ab, wie beispielsweise die Behandlung systemischer Entzündungskrankheiten wie der rheumatoiden Arthritis.
++ THEMENBILD ++ Projekt Zukunftsbild: Ein Blick in ein Modell eines neuronalen Netzwerkes im Technischen Museum Wien, fotografiert am 25. März 2024. Künstliche Neuronale Netze sind Algorithmen, die dem menschlichen Gehirn nachempfunden sind und in Machine-Learning-Anwendungen in verschiedenen Bereichen der KI eingesetzt werden.