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Diese Annahme deckte sich aber nicht mit Messungen von Satelliten, berichtete die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) am Donnerstag unter Hinweis auf eine entsprechende Publikation der Fachzeitschrift "Science". Da Simulationen, die auf dieser Annahme beruhten, die Realität nur ungenau wiedergeben, sind auch die Schätzungen zur Masse, die die Eisströme verlieren, mit Ungenauigkeiten behaftet. Aus der Entdeckung der zahlreichen winzigen Beben schlossen die Forschenden, dass sich die Eisströme nicht zähflüssig fortbewegen, sondern durch ein stetes Ruckeln. Damit lasse sich die Diskrepanz zwischen den Simulationen und der Realität erklären, so die Forschenden.
Studienleiter Andreas Fichtner ist laut der Mitteilung davon überzeugt, dass diese Erkenntnis in die Simulation von Eisströmen einfliessen wird. Entdeckt haben sie die Beben mit Hilfe eines Glasfaserkabels, das sie 1,5 Kilometer tief in ein Eisbohrloch versenkten. Laut der ETH Zürich konnten sie damit zum ersten Mal seismische Daten aus dem Innern eines Eisstroms sammeln. Das Bohrloch liegt auf dem Nordöstlichen Grönländischen Eisstrom (Negis).