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Insgesamt werde die Nachfrage nach Batteriezellen in Europa bis 2030 den Wert von einer Terawattstunde pro Jahr wahrscheinlich übersteigen, schreiben die Forscher. Für ihre Studie simulierten sie jeweils 1.000 Szenarien für den Bedarf und die Produktion. Dabei gab es zwar auch Fälle, in denen der Bedarf übertroffen wird, häufiger war allerdings das Gegenteil, wie Link erklärt.
"Dabei wäre gerade vor dem Hintergrund der globalen Unsicherheiten und eskalierenden Handelskonflikte Eigenständigkeit ein wichtiger Punkt, um Lieferengpässe zu vermeiden und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa zu sichern", hieß es. Schließlich seien Batterien nicht nur für Autos, sondern auch für die Energieversorgung eine Schlüsseltechnologie.
Europa werde zwar vermutlich kaum die günstigsten Batterien herstellen können, sagt Link. "Aber vielleicht kann man auf lange Sicht in Sachen Nachhaltigkeit oder Performance bessere Eigenschaften erzielen oder sogar führend werden." Wenn man nur mit- oder hinterherlaufe, keine Risiken eingehe, und Innovationen nicht proaktiv vorantreibe, werde man im Wettbewerb weiter zurückfallen.
Um die Chancen, auf eine europäische Eigenständigkeit zu verbessern, rät Link der Politik vor allem, verlässliche und stabile Rahmenbedingungen zu schaffen, bürokratische Hürden abzubauen, und Investitionen beispielsweise durch öffentlich-private Partnerschaften abzusichern. "Der Aufbau der Fertigung und die Skalierung dauern momentan einfach zu lange."
Für den Aufbau einer europäischen Batterieproduktion hatte es zuletzt mehrfach Rückschläge gegeben. So ringt Northvolt, das in Deutschland eine Batteriefabrik für Batteriezellen für bis zu einer Million Elektroautos pro Jahr bauen will, seit längerem mit Finanzproblemen. Auch an anderer Stelle zögern die Hersteller. Unter anderem ist das Projekt einer in Kaiserslautern geplanten Batteriezellfabrik des deutsch-französischen Herstellers ACC ins Stocken geraten. In Deutschland sind hohe Stromkosten für die energieintensive Batterieherstellung ein Standortnachteil.
SALZGITTER - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Julian Stratenschulte/Julian Stratenschulte