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In unmittelbarer Nähe zur Fußballakademie wurde das bisher einzige Brandgräberfeld der Makó-Kultur Österreichs aus dem 3. Jahrtausend vor Christus entdeckt. Gräber aus dieser Zeit seien in Österreich äußerst selten, so die Archäologin Dorothea Talaa. Insgesamt seien nur drei weitere Gräber der Makó-Kultur in Österreich bekannt, davon eines im Burgenland und zwei in Niederösterreich. Die Menschen, die im Gräberfeld von Mattersburg bestattet wurden, dürften laut Talaa verschiedene Traditionen des östlichen Karpatenbeckens oder Schwarzmeergebietes gepflegt haben.
Bei Ausgrabungen im Vorjahr konnte ein Wirtschaftsbereich der Siedlung der späten Bronzezeit des ausgehenden 2. und beginnenden 1. Jahrtausends vor Christus am Westende des heutigen Ortsgebietes von Mattersburg lokalisiert werden. Gefunden wurden dabei auch Keramikgefäße, die auf Weinkonsum schließen lassen, sagte Talaa. Schon 2022 und 2023 wurde ebenfalls neben der Fußballakademie ein bisher unbekanntes Brandgräberfeld der frühen Eisenzeit des 1. Jahrtausends vor Christus mit 22 Gräbern entdeckt. Bestattet wurden dort vermutlich Familien der Oberschicht, denn sie enthielten reiche Beigaben wie etwa große Kegelhalsgefäße, die mit Wein gefüllt waren.
"Mattersburg war ein Hotspot und durchgehend besiedelt", erklärte Talaa im APA-Gespräch. Die Fundstücke von den Ausgrabungen stellt sie am 13. März in der Bauermühle in Mattersburg vor.
Mitte des 5. Jahrtausends vor Christus ist im heutigen Mattersburg eine junge Frau begraben worden. Es dürfte sich um eine Zuwanderin handeln, denn die Bestattungsart der einheimischen Bevölkerung zu dieser Zeit war eigentlich die Brandbestattung. Dieses bisher älteste Grab der 25- bis 35-Jährigen wurde im Dezember 2024 im Stadtzentrum entdeckt. Im Bild: Beraubtes Grab einer 25-35- jährigen Frau. Mattersburg Zentrum. 5. Jahrtausend v. Chr.