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Resthie Putri von Abteilung für Pädiatrie des Karolinska Instituts in Stockholm und ihre Co-Autoren haben ihre wissenschaftliche Studie vor einigen Wochen in "JAMA Pediatrics" der amerikanischen Ärztegesellschaft publiziert (doi:10.1001/jamapediatrics.2024.5552). Man wertete dabei die Daten des landesweiten schwedischen Behandlungsregisters für Kinder mit Adipositas (BORIS) aus. Es handelte sich insgesamt um 6.713 Probanden. Sie wurden zwischen 1996 und 2019 in die Untersuchung aufgenommen.
In der Analyse ging es um Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren, die zumindest ein Jahr lang wegen Adipositas behandelt worden waren. Sie nahmen an einem Programm mit Anleitung zu gesunder Ernährung, mehr Bewegung und einer Verbesserung der Schlafgewohnheiten teil. Ausgewertet wurden die Langzeitergebnisse bei 18- bis 30-Jährigen (2005 bis 2020), hieß es dazu in der US-Fachzeitschrift.
Bei erfolgreicher Adipositas-Behandlung stellten sich jedenfalls ausgesprochen gute Folgen bis ins Erwachsenenalter (18 bis 30 Jahre) ein. "Im Vergleich zu einem schlechten Ansprechen war eine Beseitigung der Adipositas oder ein gutes Ansprechen auf die Adipositasbehandlung mit einem reduzierten Mortalitätsrisiko verbunden (minus 88 Prozent; Anm.). Ein gutes Ansprechen war außerdem mit einem geringeren Risiko für Typ-2-Diabetes (minus 58 Prozent) verbunden", schrieben die Wissenschafter.
Außerdem sank die Gefährdung durch hohe Blutfettwerte (minus 69 Prozent) und für die Notwendigkeit von Adipositas-Chirurgie (minus 58 Prozent; Anm.). Die Häufigkeit von Bluthochdruck schon im frühen Erwachsenenalter war bei den erfolgreich gegen die Adipositas Behandelten um 60 Prozent geringer.
Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung blieben aber auch jene Probanden, die ihre Adipositas verloren hatten, deutlich häufiger von Typ-2-Diabetes (fast um das Vierfache), Bluthochdruck (um 80 Prozent häufiger) und von Fettstoffwechselstörungen (um den Faktor 2,3) betroffen. Auch bei den unter adipösen Kindern öfter auftretenden Angstzuständen und Depressionen zeigte sich eine anhaltend höhere Gefährdung vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Fabian Sommer