GESCHÜTZT BLEIBEN. Die Corona-Schutzimpfung ist die beste Waffe gegen schwere COVID-19 Krankheitsverläufe und minimiert das Risiko, an der Erkrankung zu versterben.
Noch vor wenigen Minuten hat es geregnet, es ist merklich kühler geworden. Trotzdem besteht Alexandra P. darauf, dass wir uns im Freien treffen. In Zeiten, in denen die Quarantänepflicht für Erkrankte gefallen ist, erscheint diese Vorsichtsmaßnahme wie ein Anachronismus. Doch für sie ist das Teil der „neuen Realität“. Zumindest vorerst, denn die 47-Jährige ist Altenpflegerin. Zwar hat sie ihre Auffrischungsimpfung zur Grundimmunisierung schon erhalten, trotzdem möchte sie nichts riskieren: „Meine Schützlinge sind teilweise hochbetagt. Ich habe meinen Beruf gewählt, weil ich ihnen auch im Alter ein würdevolles Leben ermöglichen möchte. Ich will sie schützen. Für mich war es nur ein kleiner Stich. Oder eben in dem Fall waren es nur vier kleine Stiche. Für meine Damen und Herren im Altersheim machen die aber den Unterschied zwischen Sonntagnachmittagen in Einsamkeit aus Angst vor einer Ansteckung oder dem Kaffeetratsch mit der Tochter, den Unterschied zwischen einem Telefonat mit dem Enkerl und dem Gefühl, es im Arm zu halten. Abgesehen von meinem Job sehe ich als meine Pflicht, auch für meine Mitmenschen Verantwortung zu übernehmen. “
Alexandra P. 47 (Altenpflegerin, Wien)
Gemeinsam gegen Corona
Sich impfen zu lassen, stand für die 47-Jährige außer Frage. „Ich bin gewohnt, meine eigenen Schlüsse zu ziehen und mich zu informieren, bevor ich Entscheidungen treffe. Wer sich die Mühe macht, seriöse Quellen zu Rate zu ziehen, kann nicht anders, als zum Entschluss zu kommen, sich impfen zu lassen. Das Risiko für Komplikationen, für schwerwiegende Erkrankungen und für Todesfälle, die mit COVID-19 in Zusammenhang stehen, verringert sich mit der Impfung. Geimpfte, die sich anstecken, übertragen weniger Viren und sind weniger infektiös. Solange sich nicht mehr Menschen grundimmunisieren lassen beziehungsweise die vierte Impfung holen, passe ich eben zusätzlich auf. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass sich Menschen, die sich aus bestimmten Gründen nicht impfen lassen dürfen oder einer Risikogruppe angehören, bei mir anstecken und dann möglicherweise hospitalisiert werden müssen.“ Dass Corona gekommen ist, um zu bleiben, ist ihr klar. „Es geht darum, dem Virus seine Gefährlichkeit zu nehmen, indem man sich schützt.“
Impfung – eine Erfolgsgeschichte
Schon 1808 entstand das erste Regelwerk für die medizinischen, politischen und organisatorischen Maßnahmen rund um Impfungen, etwas später kamen die ersten Impfstoffe gegen Diphterie und Milzbrand. 1980 galten Pocken dann weltweit als ausgerottet. Impfstoffe gegen Tetanus, Keuchhusten, Gelbfieber, Grippe, Kinderlähmung, Masern, Mumps und Röteln etablierten sich, später folgten Impfungen gegen Hepatitis A und B, FSME, Windpocken, Meningokokken und Pneumokokken.
Wie viele Menschenleben alle Impfungen insgesamt bisher gerettet haben, kann nicht beziffert werden. Im Falle der Corona-Impfung gibt es aber konkrete Zahlen. Laut einer Studie von Oliver J. Watson und seinen Kolleg*innen konnten im ersten Jahr der Impfung gegen das Coronavirus weltweit 19,8 Millionen von potenziell 31,4 Millionen pandemiebedingten Todesfällen verhindert werden – das sind mehr als zwei von drei geretteten Menschenleben.
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Jene Impfungen, deren Wirksamkeit nachlässt, müssen aufgefrischt werden. Zudem gibt es Erreger, die sich im Laufe der Zeit verändern wie bei der Influenza und dem Coronavirus. Dann können Auffrischungsimpfungen mit einem aktualisierten Impfstoff notwendig sein. „Würde man nach einer oder zwei Impfungen einfach nicht mehr weitermachen, ist das meiner Meinung nach so, als ob man bei einem Marathon einen Kilometer vor dem Ziel einfach stehen bliebe“, meint Alexandra P.. Sie ist mit ihrer vierten Impfung schon über einer weiteren Ziellinie, jetzt wartet sie darauf, dass der Rest des Landes nachzieht.
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