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In Graz hatte es in der Früh leicht geschneit, was zusätzlich für weihnachtliche Stimmung gesorgt haben dürfte - Stimmung ist für den Umsatz oft mitentscheidend. Gut besucht waren schon am frühen Nachmittag die Christkindlmärkte mit Heißgetränk- und Naschangebot. Ein junger Mann gestand seinem Freund am Glühweinstand: "Jetzt habe ich schon 60 Euro ausgegeben und noch nicht ein einziges Weihnachtsgeschenk gekauft."
Beim Innenstadtkaufhaus Kastner & Öhler war auffallend, dass die bestbesuchten Abteilungen die Champagnerbar, das "Freiblick" im obersten Stock und die Sportabteilung waren: Hier waren besonders Skischuhe und Wintersportbekleidung gefragt. Aber auch in den Modeabteilungen des Innenstadtwarenhauses traditioneller Prägung herrschte geschäftiges Treiben, auffallend viele Kunden hatten Einkaufstaschen mit bereits erworbenen Geschenken - ein Gegensatz zur Innenstadt, wo zwar auch sehr viele Leute unterwegs waren, aber Menschen ohne Taschen deutlich die Mehrheit stellten.
Wohlmuth berichtete der APA von guten Geschäften vor allem im Modebereich, bei Schuhen und Sportartikeln: "Mir wurden eine gute Frequenz und ein guter Umsatz gemeldet." Wenn sich der vierte Samstag auch so entwickle, mit dem Montag vor dem Heiligen Abend dazu, dann liege man über den Vorjahresumsätzen. Gut gehen würden zu Weihnachten stets Uhren, Schmuck und Spielwaren. "Bisher war der Samstag zufriedenstellend", sagte Wohlmuth.
Auch Centermanagerin Carina Weyringer vom Einkaufscenter Murpark im Südosten der Landeshauptstadt zeigte sich gegenüber der APA mit dem dritten Einkaufssamstag zufrieden. "Dass das Center gut ausgelastet ist, sieht man schon an den Parkplätzen." Gutscheine quer durch alle Branchen gingen richtig gut, hieß es auch dort. Auch eine Studie der Center-Mutter SES habe ergeben, dass Gutscheine heuer der Topseller seien. An weiteren Gütern gingen heute verstärkt Parfüms, Lego, Skimode, Mobiltelefone, Spielkonsolen und sogenannte Nook Books über den Ladentisch. Im Vergleich zu den anderen Samstagen sei auch auffällig gewesen, dass die Black Week vor einer Woche heuer extrem für Weihnachtsgeschenke genutzt worden sei.
In Salzburg gebe es gute Frequenzen in den Einkaufszentren und der Innenstadt, wo die Weihnachtsmärkte das Geschäft beflügeln, sagt der Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Salzburg, Johann Höflmaier. "Auch der Packerl-Index stimmt." Das Einkaufsverhalten setze sich positiv fort, mit einem starken Abschluss könnte das ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr geben. "Trotz aller Widrigkeiten ist das Christkind ein stabilisierender Faktor und bringt ein positives Signal für den Handel." Die Sparquote sei bei den Weihnachtseinkäufen ausgesetzt, sagt Höflmaier.
In der Salzburger Altstadt waren bereits am Vormittag sehr viele Menschen in den beiden Einkaufsstraßen Getreide- und Linzergasse unterwegs. "Es ist sehr viel los in der Stadt auch in den letzten Wochen schon", sagt der Geschäftsführer des Altstadtverbandes Roland Aigner. "Die Menschen wollen rausgehen. Eine Kaufzurückhaltung ist schon da, aber es wird gekauft." Aufgrund der vielen Unsicherheiten würden die Leute mehr sparen, meint Aigner. Trotzdem seien Weihnachtsmärkte und Gastro voll. Außerordentlich beliebt seien die Altstadtgutscheine, sagt der Chef des Altstadtverbandes. Diese würden oft für die Gastronomie oder Premiumprodukte eingesetzt. "Da sparen dann Oma und Mama zusammen, dass die Tochter doch einmal eine Prada-Handtasche bekommt", sagt Aigner.
Auch das Salzburger Einkaufszentrum Europark verzeichnete am dritten Einkaufssamstag eine "sehr, sehr gute Frequenz", wie Center-Manager Manuel Mayer der APA mitteilt. "Von der Früh weg ist das Haus gut gefüllt." Es gebe eine gute Entwicklung im Weihnachtsgeschäft, die von Woche zu Woche zunehme. Heuer sei jedoch schwer mit dem Vorjahr zu vergleichen. Denn durch die Konstellation des späten Black Fridays, habe es viele vorgezogene Geschenk-Käufe gegeben.
Dasselbe beobachtet auch Kurt Müller, Centermanager des Einkaufszentrums Forum 1 neben dem Salzburger Hauptbahnhof. "Das Weihnachtsgeschäft läuft erwartungsgemäß erfreulich vom Umsatz und den Frequenzzahlen her, wie auch in den letzten Samstagen schon." Geschenkfavoriten in beiden Einkaufszentren sind ebenfalls Gutscheine. Wegen der kalten Temperaturen geht auch Strick- und Wintermode sehr gut, sowie die Ugg-Boots, die als Trend ein Comeback feiern, sagen die Center-Manager unisono. Im Europark sind auch Klassiker wie Lego oder Brettspiele begehrt.
Hochzufrieden ist der Centermanager des McArthurGlen Designer Outlets in Salzburg Markus Gratz. "Wir sind heute schon im zweistelligen Plusbereich gegenüber dem Vorjahr." Gehe es bis Weihnachten so weiter, könnte es das beste Jahr seit Bestehen des Centers seit 15 Jahren werden. Wegen der kalten Temperaturen gehen Skiutensilien sehr gut sowie Winterjacken. Unter dem Baum lande auch Spielzeug von Ravensburger und Playmobil.
Der vorletzte Einkaufssamstag vor Weihnachten sorgte auch in Tirol für volle Einkaufszentren und in Innsbruck für eine gut besuchte Innenstadt. Bei trockenem Wetter strömten die Menschen in die Kaufhäuser und auf die Christkindlmärkte des Landes. Die Händler zeigten sich zufrieden, sagte der Obmann des Innsbrucker Zentrumvereins Michael Perger zur APA: "Sowohl Frequenz als auch Umsätze lagen über dem Vorjahr". Besonders gefragt seien Schmuck und Textilien gewesen.
Die Plusgrade hätten neben dem großen Andrang auf den Christkindlmärkten in der Innenstadt für eine längere Verweildauer gesorgt, meinte Perger. Auch die Ankunft von Gästen aus aller Welt habe das Weihnachtsgeschäft, insbesondere am Wochenende, noch einmal deutlich angekurbelt. "Der italienische Gast ist in dieser Zeit ein sehr gern gesehener, weil er im Handel und in der Gastronomie gut konsumiert. Die deutschen Gäste machen den stabilsten Teil aus und sind meist sehr loyal, oft sind es Stammgäste", sagte Perger. Auch der stationäre Handel in der Landeshauptstadt Tirols habe davon profitiert. Insbesondere Bekleidungs- und Handwerksartikel seien stark nachgefragt gewesen. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und negativer Stimmungsbilder in den Medien laufe "das Weihnachtsgeschäft in Innsbruck sehr gut", fasste Perger zusammen.
Im Kaufhaus Tyrol in Innsbrucks Innenstadt war die Parkgarage bereits "nach einer Stunde komplett ausgebucht", berichtete Center Manager Sebastian Schneemann. Er sprach ebenfalls von einer "erfolgreichen Weihnachtszeit". Warme Winterbekleidung, Sportartikel, Spielwaren, Schmuck sowie Gutscheine zählten zu den Bestsellern. Der Kundenandrang zeigte, dass die Innenstadt trotz zunehmender Online-Angebote weiterhin ein attraktives Einkaufsziel bleibt. Auch der Center Manager des DEZ Einkaufszentrums am Stadtrand Innsbrucks, Florian Prodinger, zog für die heurige Weihnachtszeit eine "durchwegs positive Bilanz". "Wir sind sehr zufrieden mit Frequenz und Umsatz, beide Kennzahlen haben sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert." Auch der Onlinehandel schien laut Prodinger kein großes Problem darzustellen: "Unsere Kunden schätzen nach wie vor das haptische Einkaufserlebnis, über 80 Prozent des Umsatzes im Einzelhandel passieren ja nach wie vor im stationären Handel."